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Ihren Anfang nahm die FF Saga 1987, zu dem Zeitpunkt war Square als Hersteller von Geschicklichkeitsspielen noch nicht sonderlich erfolgreich gewesen. Auf der Suche nach einem Hit wurde Square auf den RPG Oldie "Dragon Quest" von ENIX aufmerksam, dessen Erscheinen Rollenspiele zu einem der beliebtesten Genres in Japan machte. Für Square war klar: Sie brauchten auch einen RPG Hit um einen ähnlichen Erfolg zu landen. So setzten sich Produzent Hironobi Sakaguchi und sein Team zusammen und bastelten ihr erstes RPG. Da es Squares letzter Versuch war, einen Hit zu landen, wurde das Spiel "Final Fantasy" genannt. Das fertige Spiel konnte sich damals durchaus sehen lassen: Charadesigner Yoshitaka Amano hatte für ein gutes Charakterdesign gesorgt, während Nobuo Uematsu dem Spiel einen schönen Soundtrack spendierte. Das Kampfsystem war für damalige Verhältnisse spektakulär, zudem hatte die FF Welt durch ihren Umfang und durch interessante Features wie etwa Reisen mit einem Schiff und einem Luftschiff mehr zu bieten als ENIX' Dragon Quest. Squares Versuch, einen Hit zu landen glückte, das Spiel war in Japan und den USA sehr erfolgreich.


Das Spielprinzip von Final Fantasy ist simpel: Zu Beginn wählt man sich vier Charaktere aus sechs verschiedenen Klassen (Fighter, Black Belt, Thief, Red Mage, Black Mage und White Mage) aus und gibt jedem einen (nur maximal vier Buchstaben langen) Namen. Die Charaktere hatten damals übrigens noch keine Hintergrundgeschichten und sprachen während des Spiels auch nie ein Wort. Nachdem man seinen Trupp ausgewählt hat startet man gleich auf der Landkarte, im nahe gelegenen Dorf Corneria erfährt man gleich sein erstes Ziel: Natürlich wurde die Prinzessin entführt und kann von niemanden außer den vier Helden befreit werden. Nachdem man sie im Temple of Fiends aufgespürt und sie vor dem Schurken Garland gerettet hat baut einem der König eine Brücke, über die man zu den anderen Ländereien gelangen kann. Sobald man die Brücke betritt wird der Prolog gezeigt, der besagt, dass die vier Helden jetzt eine lange Reise antreten werden...


Auf dieser Reise zieht man von Dorf zu Dorf und befreit die Welt vor dämonischen Mächten, man durchstreift Dungeons, erlegt Monster, öffnet Truhen, erkundet Städte und bereist die Welt mit dem Schiff und dem Luftschiff. Einen Großteil des Spiels nehmen, für ältere RPGS typisch oft vorkommende, Zufallskämpfe ein. Um gegen die Bosse bestehen zu können braucht man stets die besten Rüstungen und die mächtigsten Zaubersprüche, und damit einem in den Dungeons nicht die Puste (bzw. die HP) ausgeht benötigt man zusätzlich noch 99 Heilpotions. Das Ganze ist sauteuer, weshalb man zwischen den Dungeonbesuchen oft stundenlang aufleveln muss. Bei den strikt rundenbasierten Kämpfen werden ausschließlich die Befehle Attack, Magic und Run eingesetzt. Bei den Kämpfen gibt es leider noch ein unangenehmes Merkmal, an dem man das Alter des Spiels erkennt: Ein Charakter, dessen Ziel schon von einem anderen Charakter besiegt worden ist trifft stets in die Leere, statt wie in neueren RPGs den nächsten Feind zu attackieren (in der Neuauflage für Bandais Wonderswan ist dieses Feature zum Glück verfügbar). Dadurch ist bei den Kämpfen etwas mehr Taktik gefragt, was zusätzlich stört ist die bei FF1 recht hohe Wahrscheinlichkeit, dass ein Chara oder ein Monster daneben schlägt. So können die Kämpfe sich nervig in die Länge strecken, bloß weil die Helden die Ziele nicht treffen.


Wer Final Fantasy heute nochmal durchspielen will braucht Toleranz, da Grafik und Soundqualität sehr veraltet sind, und sehr viel Geduld fürs Levelaufladen und die vielen Fehlschläge, die die Charaktere im Kampf machen. Dafür wird man durch viele Aha-Effekte, Nobuos guten Arcadesoundtrack und die klassische Fantasyatmosphäre entschädigt.


Name:Final Fantasy
Genre:Old School RPG
Release:1987 in Japan fürs Famicom und in den USA fürs NES
Remake:2000 fürs Wonder Swan in Japan
Hersteller:Square