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Zwei Jahre nach dem Erscheinen von FF7 kam FF8 auf dem Markt. Das Spiel hatte schon im Vorfeld durch seine Grafik für Furore gesorgt, nach dem Erscheinen mussten die Fans feststellen das sich das Spiel in ziemlich vielen Bereichen vom Rest der Reihe recht stark abhob. Viele waren von dem Spiel fasziniert, auch wenn es von einigen abgelehnt wurde gehört FF8 heute noch zu den besten Final Fantasy Teilen.


Grafisch wurde das Spiel gegenüber den Vorgänger ordentlich verbessert, die vier CDs sind vollgestopft mit sauber gerenderten Hintergründen, detallierten Polygonfiguren und den zahlreichen FMVs, die die Story an vielen Stellen weitertreiben. Uematsus Soundtrack fällt hier an einigen Stellen durch nervige Musikuntermalung unangenehm auf, enthält aber genug Highlights um das wieder wettzumachen. Die Story ist wieder recht spannend und wartet mit vielen unerwarteten Wendungen auf, auch wenn diese manchmal etwas weniger spektakulär verlaufen als man nach dem abgefahrenen Vorgänger erwarten würde. Die Schwerpunkte der FF8 Story liegen auf den Themen Krieg, Liebe und menschlicher Charakterentwicklung und wurden so gut umgesetzt wie in kaum einem anderen RPG, besonders die Liebesgeschichte von Squall und Rinoa und die Charakterentwicklung des Protagonisten Squall und seines Rivalen Cifer Almasy fallen besonders positiv aus. Die anderen Charaktere treten dabei allerdings etwas in den Hintergrund. Auch interessant ist die Geschichte des Soldaten Laguna die man alternativ zur Hauptstory verfolgen kann.


Beim Charadesign war wieder Nomura Tetsuya am Zuge, es ist mehr auf Realismus ausgelegt, daher gibt es in FF8 keine SDs mehr sondern Charaktere, die wie echte Menschen aussehen. Wie in FF7 gibt es hier auch kaum Mogs, wenigstens wurden diese in FF8 durch die Moombas ersetzt. Die Welt von FF8 ist die bisher futuristischste in der Reihe (wohl auch ein Grund, warum das Spiel von Nostalgiern abgelehnt wurde) und wartet mit vielen modernen Gebäuden und Fahrzeugen auf, das Luftschiff wurde hier durch ein Raumschiff ersetzt. In die Welt der Technologie mischen sich dann noch dezent Magie und Hexen, die auch eine große Rolle in der Story und im Kampfsystem spielen.


Das Kampfsystem in FF8 ist komplett anders als in anderen Rollenspielen: Hier herrscht das neue Juctionsystem. Man koppelt eine Guardian Force an den Charakter, dadurch kann man dem Charakter neben dem Angriffsbefehl auch andere Befehle zuweisen, neben den Befehlen für den Einsatz von Magie und Items gibt es den neuen Draw Befehl mit dem man dem Gegner Zauber entziehen kann. In FF8 werden die Zaubersprüche nämlich wie Items gehandhabt, man kann bis zu 100 Stück von einem Zauberspruch lagern und sie auch wieder verbrauchen, indem man sie benutzt. Der Drawbefehl kann dazu angewandt werden, um GF aus dem Inventar des Gegners zu ziehen oder seine eigenen Zauber gegen ihn anzuwenden. Man kann so natürlich auch seine Zaubervorräte aufstocken, empfehlenswerter ist es aber sie mit den Wandler Abilities der GF aus Items, die man während des Spielverlaufs erhält herzustellen. So kommt man bequemer und früher an stärkere Zauber als durch das simple (und mit der Zeit auch nervige) drawen vom Gegner.

Zauber dienen in FF8 nicht nur zum Angriff, sondern auch für die Verbesserung der Statuswerte: Durch das Koppeln einer GF kann man Zauber an bestimmte Statuswerte koppeln und sie so erhöhen. Wem das alles zu kompliziert ist kann sich auch darauf beschränken im Kampf die GF aufzurufen (das geht in FF8 unbegrenzt oft), spätestens ab Mitte CD 1 sollte man sich aber mit den Kopplungen der Stärkewerte beschäftigen und die Gegner mit den normalen Waffen bekämpfen, da man so effektiver und schneller kämpft und die GF während des Spielverlaufs auch recht schwach werden. Mal abgesehen davon gehen einem die langen Aufrufanimationen nach einiger Zeit auf den Keks ;) Etwas störend am ansonsten gelungenen Kampfsystem ist, dass die Helden ohne Kopplungen ziemlich hilflos sind und das man nicht immer alle Zauber anwenden kann, da bei der Anwendung eines an einen Statuswert gekoppelten Zaubers der entsprechende Statuswert sinkt.

Etwas zurückgetreten in FF8 sind die Waffen und Rüstungen, letztere werden komplett durch das Junctionsystem ersetzt und Waffenläden gibt es auch nicht mehr. Stattdessen kann man sich die lediglich 6 Waffentypen bei einem Schrotthändler umbauen lassen, was den Stärkewert und das Aussehen der Waffen verändert. Auch abgeschafft wurde das Levelaufladen, jeder Charakter bekommt nach 1000 EXP ein Level Up, der Level der Gegner errechnet sich immer aus der Durchschnittsstärke der Gegner, sie bleiben also immer gleich stark. Neu ist auch das Prinzip des Geldverdienens: Die Gegner rücken nach ihrem Tod keinen müden Gil mehr heraus, das Geld bekommt man nach einer bestimmten Anzahl von gegangenen Schritten als Sold ausgezahlt. Der Sold wird vom SEED Level beeinflusst, den man durch das richtige Beantworten von Fragen erhöhen kann. Dieses System kann manchmal etwas nerven, da der SEED Level zurückgestuft wird, wenn man sich im Spiel etwas daneben benimmt und etwas rumtrödelt oder zuoft Karten spielt. In der Welt von FF8 ist ein Kartenspiel namens Triple Triad verbreitet, das ziemlich süchtig macht :)

Fazit: Auch wenn einige das Spiel gerne niedermachen hat FF8 einfach zu viele gute Seiten um es als Fehlschlag abzustempeln. Wer innoative Kampfsysteme, ausgearbeitete Hauptcharaktere und Liebesgeschichten mag wird dieses Spiel lieben!


Name:Final Fantasy 8
Genre:Rollenspiel
Release:1999 in Japan, USA und Europa für die PSX
Remake:Geplant für die PS2
Hersteller:Square