Die Nacht der lebenden Toten: Mensch tartare
Es ist immerwieder Spannend einen "Kultfilm" zu sehen. Garantiert dieses zweifelhafte Prädikat, wenn auch nicht für die hohe Qualität eines Filmes, doch das er zumindest polarisiert. Die Nacht der lebenden Toten ist einer dieser Kultfilme. Gedreht 1968 unter geringstens Budget und in Schwarzweiss gilt er vielen als die Mutter aller Zombie(B)filme. Tatsächlich ist der Film jedoch wesentlich mehr als nur ein dumpfes Splatter und Gore Fest.
In die Nacht der lebeden Toten befinden wir uns in einer Welt in der die kürzlich verstorbenen als blutrünstige Zombies wiederauferstehen und nach einem herzhaften bissen Menschenfleisch trachten. Die noch lebenden sind natürlich nicht ganz so erfreut darüber und so verschanzen sich 5 von ihnen, mit der Außenwelt nur über Radio und TV verbunden, in einem abgelegenen Haus...
Gut, das Grundkonzept von einer handvoll unterschiedlichster Charaktere die sich in einer extremsituation wiederfinden wirkt heute nichtmehr neu, zuviele andere Filme und TV Serien funktionieren nach diesem Strickmuster. Interressant ist die Geschichte trotzdem allemal, besonders wenn man bedenkt das der Akteur mit dem stärksten Fokus ein Schwarzer ist, anno 68 zu einer Zeit also als Uhura in Raumschiff Enterprise gerademal einige Einzeiler aufsagen durfte.
Das Romero bei dem Film hinten und vorne sparen musste merkt man allerdings stark. Auch für 68 sind die Effekte schon an der "Nicht vorhanden" Grenze, die Schauspieler zwischen Laien und TV Serien Niveau und auch die Regie gibt sich ambitionslos. Seltsamerweise, schaden all diese Makel dem Film nur wenig. Wenn die Zombies im dutzend aufkreuzen und sich an den Toten laben kommt gepflegter Grusel auf.
Fazit: Splatterfans werden damit genausowenig froh, wie Schwarzweißhasser oder auch Menschen mit sehr schwachen Nerven. Jeder andere sollte sich den Film mal ansehen. Jedoch ohne einen typischen Zombiefilm zu erwarten.
Wachenroeder