I. Einleitung
Die Frage, ob es sich heute noch lohnt, Dragon Warrior I durchzuspielen, lässt sich ehrlicherweise nur mit "nein" beantworten. Dragon Warrior I ist mehr Arbeit als Spiel, ist zäh, eintönig, spannungsarm, hat keine nennenswerte Story, brutal simples Gameplay und bietet fast nichts, was nicht alle nachfolgenden RPGs besser gemacht hätten. Die Faszination, die davon ausgeht, den Urahn aller Konsolen-RPGs vor sich zu haben, verflüchtigt sich bei den meisten nach 1980 zur Welt gekommenen Spielern irgendwo zwischen dem 250. und dem 500. Zufallskampf. Wer sich trotzdem auf Dragon Warrior einlässt, sollte am Besten alle RPGs, die er bisher kennengelernt hat, aus seinem Gedächtnis streichen und das Spiel mit derselben Einstellung angehen, die ein zehnjähriger Amerikaner, der noch nie Final Fantasy I oder gar aktuelle Rollenspiele (16bit und aufwärts) gesehen hat ihm beim Release der Originalversion vielleicht entgegengebracht haben könnte: Alles ist neu, aufregend, viel interessanter gestaltet als diese drögen westlichen Rollenspiele und man weiß nie, was einen als nächstes erwartet.
Beispiele:
Falsche Einstellung: "Hilfe, ich werde blind!" Bessere Einstellung: "Das ist von Toriyama. Das MUSS gut sein." Richtige Einstellung: "Super, Farbgrafik! Und viel besser als auf meinem Colecovision."
Falsche Einstellung: "Eigentlich könnte ich meine Freizeit auch sinnvoll nutzen." Bessere Einstellung: "Es ist ja ganz erträglich, wenn man nebenbei noch was liest." Richtige Einstellung: "Nur noch 81 Kämpfe, dann kann ich mir die Full Plate Armor leisten!"
Wer weiß, vielleicht macht es euch sogar Spaß.
Diese FAQ konzentriert sich auf den schnellsten, effektivsten Lösungsweg durch das Spiel und lässt optionale Sidequests außen vor (was recht einfach ist, es gibt nämlich keine). Listen und Tabellen zu Monstern, Waffen und Rüstungen findet ihr in den anderen Sektion der Seite.
Der Autor dieses Walkthroughs kann unter <msommet@epost.de> erreicht werden.
II. Allgemeine Hinweise
Einige nützliche Tips zum Spielablauf vorab. Rollenspielveteranen dürfte vieles bekannt vorkommen, aber immer dran denken: Wir sind im Jahr 1989 und haben noch nie ein Konsolen-RPG gesehen ^_-
Regel Nummer 1: Die Speicherfunktion ist dein Freund. Zwar gibt es bei Dragon
Warrior kein Game Over, aber ihr verliert beim unplanmäßigen Ableben eures
Helden die Hälfte eures mühsam erkämpften Goldes. Wer gerade beinahe die 9.800
Goldstücke für das Flame Sword beisammen hatte, aus Unachtsamkeit draufgeht und
die letzten 30 bis 40 Zufallskämpfe wiederholen darf, weiß ungefähr, wovon ich
rede. Also: bei jedem Zwischenstopp in Tantegel dem König einen Besuch
abstatten- und nicht nur bei jedem Level Up, wie es das Spiel empfiehlt.
Dragon Warrior ist das levellastigste RPG, das man sich überhaupt vorstellen
kann. Man kann nicht effektiv gegen Gegner kämpfen, die einen höheren Level
haben als man selbst. Regel Nummer 2 lautet daher: Geht immer schön schrittweise
vor, metzelt bis zum nächsten Levelanstieg nur in bereits bekannter Umgebung
Monster, die sich einigermaßen mühelos besiegen lassen und wagt euch dann erst
vorsichtig auf bisher unerforschtes Land und zu neuen Spezies vor. Faustregel:
Wann immer ihr eine Brücke überquert, warten neue und gefährlichere Monsterarten
auf euch.
Wenn ihr mal Zufallskämpfen aus dem Weg gehen müsst (eine Situation, die
typischerweise eintritt, wenn ihr von einer längeren Auflevel-Orgie auf dem
Zahnfleisch zurück nach Tantegel kriecht), haltet euch von Wald- und
Gebirgsgebieten fern und versucht, auf Grasland zu laufen. Die
Random-Ecounter-Rate ist dort etwas niedriger. Haltet euch auch nach Möglichkeit
von Sümpfen und magischen Barrieren fern, die beim Überqueren mit jedem Schritt
HP abziehen.
Sprecht mit jedem NPC. Mit JEDEM. Die Hinweise für eure Quest sind ähnlich
dünn gesäht wie bei Phantasy Star I.
Sobald ihr Zugang zu Magic Keys habt, solltet ihr immer zwei bis drei
davon auf Vorrat in eurem Inventar parat halten. Ansonsten steht euch
gegebenenfalls ein lästiger Umweg nach Rimuldar ins Haus.