Die Organisation der Spiele
Seitdem der Streit zwischen
Eleern und Pisaten um die Ausrichtung der Olympischen Spiele 570 v. Chr. zugunsten
von Elis entschieden war, kamen die Wettkampfrichter der Olympischen Spiele,
Hellanodiken („Griechenrichter“) genannt, ausschließlich
aus Elis. Die Hellanodiken prüften die Teilnahmeberechtigung der Athleten,
überwachten das Training in Olympia und natürlich die Wettkämpfe.
Die Zuteilung der Sportler (und Pferde) in Altersklassen – es gab ja
keine Geburtsnachweise – nahmen sie nach Augenschein vor. Bei Regelverstößen
hatten sie das Recht, körperliche Züchtigung anzuordnen. Auch Frühstartern
in den Laufdisziplinen drohte diese Bestrafung, die durch die „Peitschenträger“
vollzogen wurde.
Schiedsrichter: Darstellung in einem etruskischen Kammergrab, Tarquinia (Toskana), 540 v. Ch |
Eine große Rolle
innerhalb des Festes nahmen die kultischen Handlungen ein. Der sportliche Wettkampf
war untrennbar mit dem sakralen Element verbunden. Die heiligen Spiele fanden
zu Ehren des Gottes Zeus statt. Das wird auch aus dem Programm der Spiele deutlich.
Für den Beginn des 5. Jahrhunderts v. Chr. wird folgender Ablauf angenommen:
Programm der Olympischen Spiele
1. Tag
Eid der Wettkämpfer und Trainer vor der Statue des Zeus, Einteilung der
Wettkämpfer und Pferde in Altersklassen, Wettkampf der Trompeter und Herolde
2. Tag
Wettbewerbe der Knaben und Jugendlichen
3. Tag
hippische Bewerbe (vormittags), Fünfkampf (nachmittags), Totenopfer für
Achilleus und Pelops (abends)
4. Tag
Prozession und Opfer für Zeus, Festmahl im Prytaneion (Vollmondtag)
5. Tag
Laufwettbewerbe (vormittags), Kampfsportarten, Waffenlauf (nachmittags)
6. Tag
Siegerehrung vor dem Zeustempel (morgens), Bewirtung der Sieger im Prytaneion
(abends)