Das 1988 erschienene Dragon Quest III erzählt, wie Lotos (Erdrick) Legende wirklich begann, da der Nachfolger zeitlich gesehen vor den Abenteuern aus Dragon Quest I und Dragon Quest II spielt. Das Spiel erzählt die Geschichte des jungen Loto (Erdrick), der an seinem 16. Geburtstag vom König des Reiches Aliahan zu sich gerufen wird, um in die Fußstapfen seines Vaters - des berühmten Kriegers Ortega - zu treten und den Archfiend Baramos zu besiegen.

Ähnlich wie Final Fantasy I benutzt Dragon Quest III ein Job-System, allerdings ist dieses etwas mehr komplex. Zwar startet der Held mit der Allround-Helden-Klasse (lediglich das Geschlecht kann man ändern), allerdings kann der Rest der 4-köpfigen Party zwischen 8 unterschiedlichen Klassen wählen: Zum einen gibt es die Warrior-Klasse, die schwer gerüstet in den Kampf zieht und im phyischen Bereich sehr stark ist, aber dafür nicht zaubern kann. Die Fighter-Klasse ist nicht ganz so stark, dafür umso schneller. Die Mage-Klasse ist körperlich sehr schwach und kann Gegner nur mit Zaubersprüchen besiegen. Clerics sind verfügen über Heilsprüche und sind unterdurchschnittliche Kämpfer, wenn auch weit besser als Mages. Des weiteren gibt es noch Diebe, die im Kampf den Monstern Items klauen können (nur in der SNES und GBC Version!); Dealers, die eher durchschnittlich kämpfen, allerdings beim Kauf neuer Ausrüstung die Preise taxieren können; sowie Jesters - Clowns, die im Kampf rein gar nichts bringen und mehr als Scherz-Klasse im Spiel sind. Auch gibt es die versteckte Sage-Klasse, die alle Sprüche der Clerics und Mages können, und noch dazu im physischen Kampf äußerst talentiert sind.
Es können insgesamt 12 Charaktere erstellt werden, allerdings nur 3 in die Party aufgenommen werden. Ungefähr bei der Hälfte des Spiels erreicht man einen besonderen Shrine, in dem die Charaktere ihren Job ändern können. Zwar müssen sie wieder von vorne mit dem Aufleveln anfangen, allerdings behalten sie alle alten Abilities. So können verschiedene Job-Mischungen entstehen, welche dem Spiel etwas mehr strategische Tiefe geben.

Dragon Quest III: Grafikvergleich SNES, NES und GBC

Von der technischen Seite gesehen hat sich bei Dragon Quest III kaum etwas geändert. Die Grafik der NES-Version ist immer noch die gleiche grellbunte Augenschmerzgrafik wie aus den Vorgängern, die Steuerung ist immer noch klobig.
Das trifft allerdings nur auf die NES-Version zu, denn Enix hat 1996 das Spiel für SNES neu aufgesetzt und dementsprechend einen neuen Anstrich verpasst. So erstrahlt das Spiel in wunderschöner 16 Bit Grafik im Stil eines Dragon Quest VI und erhält neben dem fulminaten Soundtrack auch noch einige neue Minigames, wie das seit Dragon Quest IV bekannte Medaillen-Sammeln, das Casino, und viele weitere. Auch neu war das Personality System: durch Beantwortung einiger Fragen wurde dem Helden eine Persönlichkeit verliehen, was sich im Spiel bemerkbar macht. Leider verliess das Remake nie Japan, allerdings arbeitet eine ROM-Translation Group bereits fieberhaft an der Übersetzung.
Wer nicht warten möchte, sollte sich das Remake der SNES-Version auf dem Game Boy Color besorgen, welches alle neuen Features enthält und vor kurzem als Dragon Warrior III in Amerika erschien. So machen die Remakes es auch für die verwöhnten RPG-Spieler von heute wieder spielenswert.

Für welche Version sich man auch entscheidet, Dragon Quest III ist handfeste 8-Bit RPG Kost, mit hübscher Fantasy-Story, interessantem Gameplay und stundenlangem Spielspass.