|

Als Final Fantasy VII Anfang 1997 auf den Markt kam, war es das erste Rollenspiel, das beinahe vollständig in 3D zu bewundern war, wenngleich die Hintergründe "nur" in feinster Rendergrafik erschienen. Zugleich wurden auch das erste Mal überhaupt gerenderte FMV-Sequenzen in einem Spiel eingesetzt. Wohl auch aus diesem Grund wurde das Spiel für die CD-betriebene Sony Playstation (CDs haben eine größere Speicherkapazität als Module) umgesetzt, und nicht, wie seine Vorgänger, für eine Nintendo-Konsole, in diesem Falle das modulfressende Nintendo 64.
Genug der Innovationen - den großen Erfolg von Final Fantasy VII machten natürlich hauptsächlich die großartige Storyline, der hervorragende Soundtrack und die gewohnt exzellente Spielbarkeit des siebten Teils der Final Fantasy Serie aus. Der Fakt, dass Squaresoft ein Final Fantasy Spiel auch erstmals in Europa veröffentlichte, und damit einen regelrechten Hype in Ländern wie Deutschland, Großbritannien oder Frankreich auslöste, sollte natürlich auch berücksichtigt werden.
Die Hauptfigur in Final Fantasy VII ist ein ehemaliger Söldner des Shinra Konzerns, Cloud Strife, der von der Terroristengruppe Avalanche engagiert wurde, um mit ihnen für die Freiheit in der Stadt Midgar zu kämpfen. Midgar ist nämlich eine gigantische Stätte, die in zwei Sektoren eingeteilt ist: Die Slums, in denen die "niedere" Bevölkerung lebt, und eine riesige Platform, die über den Slums erbaut wurde und so jegliches Licht und Leben von den Slums fernhält. Dummerweise hat sich auch noch der Shinra Konzern in Midgar niedergelassen und mehrere sogenannter Mako-Reaktoren erbaut, die die Stadt mit Energie versorgen. Die Mako-Energie, die dabei gewonnen wird, lässt sich in vielerlei Hinsicht nutzen. Avalanche hat allerdings herausgefunden, dass das Entziehen der Mako-Energie den Planeten mehr und mehr zerstört. So versucht die Truppe, die Reaktoren zu zerstören und so den Shinra Konzern und seinen größenwahnsinnigen Führer zu stoppen...
Im Laufe des Spiels entwickelt sich die Story zu einer der besten, die jemals in einem Videospiel zu sehen war, auch wenn die deutsche Übersetzung viel Atmosphäre zerstört und einige storyrelevante Informationen einfach weglässt. Die technische Komponente von Final Fantasy VII ist ebenso wie die Story äußerst gelungen. Die Animationen im Kampf sind aller erste Sahne und waren für damalige Verhältnisse absolut konkurrenzlos, genauso wie die schon oben angesprochenen Renderhintergründe und die Spielwelt im Gesamten. Die Charaktere wirken dagegen etwas zu klobig und pixelig, dennoch kommt der typische Nippon-Charme gut rüber - und dass, obwohl Final Fantasy VII eigentlich nicht mehr auf das japanische Flair der Vorgänger baut, sondern eher einen futuristischen Einschlag besitzt.
Der Soundtrack ist wie bei den vorangegangenen Teilen auch wieder von Altmeister Nobuo Uematsu, der auch dieses Mal viele hervorragende Musikstücke komponieren konnte. Stücke wie "One Winged Angel", das Theme von Oberbösewicht Sephiroth, oder "Cosmo Canyon", das Stück, dass in Red XIII Heimatort gespielt wird, sind absolute All-Time-Klassiker und immer hörenswert.
Die Komponente Gameplay kommt natürlich ebenfalls nicht zu kurz. Zwar sind die Kämpfe nicht gerade actionreich gehalten, aber das bewährte ATB-System sorgt dennoch immer wieder für schweißnasse Finger und Hände, speziell während Kämpfen gegen Endgegner. Am meisten sticht bei Final Fantasy VII das innovative Materia-System hervor, so kann man jedes Partymitglied mit einer bestimmten Anzahl an Materia-Kugeln ausstatten und so Heil- und Angriffszauber, sowie atemberaubende Summons und deftige Spezialattacken anwenden, und, bei längerem Tragen der Materia, diese auch verbessern und ausbauen, ja sogar reproduzieren, so dass ein weiterer Charakter ebenfalls die entsprechenden Attacken lernen kann. Das Gameplay wird noch durch zahlreiche - teils sehr schwere - Minispiele aufgelockert und deutlich attraktiver gemacht.
Ein Fazit ist schnell gefunden: Final Fantasy VII ist einfach eines der besten RPGs aller Zeiten, ganz klar das beste der gesamten Final Fantasy Serie, auch wenn es technisch gesehen vielleicht von den Nachfolgern überflügelt wurde. Das Spiel ist mittlerweile in der Platinum-Reihe erhältlich und kostet so nur noch um die 50 DM, die PC-Version findet man dagegen nur noch gebraucht auf Videospielmärkten oder Online-Auktionshäusern - was allerdings nicht weiter tragisch ist, da die PC-Variante technisch sowieso um einiges schwächer als die PSX-Variante ausgefallen ist. |

Squaresoft

PSX, PC

1997

PAL, NTSC
|

92%
|

89%

95%

91%

86%
|
|