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Mitte 2000 erschien mit Final Fantasy IX in Japan der letzte Final Fantasy Teil in der Playstation-Ära. Grafisch setze der neunte Teil erneut neue Maßstäbe, zudem hieß es "back to the roots" - so orientierten sich die Entwickler wieder am sechsten Teil der Serie und flößten Teil IX damit wieder etwas mehr Japano-Charme ein. Leider wurde das unsägliche Textboxdesign von Teil VIII übernommen, ansonsten war vom direkten Vorgänger aber nichts mehr im Spiel zu finden, was die meisten Fans der Reihe außerordentlich erfreute.
Die Geschichte spielt dieses Mal auf dem Planeten Gaia, der in vier Kontinente unterteilt ist. Das Spiel beginnt ihr mit Hauptfigur Zidane Tribal an Bord eines gigantischen Luftschiffes der Räuber- und Theatergruppe Tantalus. Die verschlagene, aber freundliche Bande will die Prinzessin, Garnet, während der Aufführung eines Theaterstücks am königlichen Hof aus dem Schloss entführen. Zidane hat den Auftrag, die Prinzessin zu holen, während die restliche Gruppe die Königin Brahne und deren Gefolge mit dem Theaterspiel ablenkt. Doch erstens kommt es anders, und zweitens, als man denkt: Prinzessin Garnet hat ohnehin geplant, aus dem Schloss abzuhauen, weil ihr ihre Mutter in letzter Zeit nicht mehr geheuer ist - zu recht, wie sich später herausstellt. So treffen Zidane und Garnet zum ersten Mal aufeinander, wobei sich die junge Prinzessin natürlich bereitwillig kidnappen lässt. Leider geht das Ganze nicht ganz unauffällig von statten, so dass Königin Brahne und Garnets Leibwächter Adalbert Steiner Lunte riechen und die Entführung verhindern wollen.
Die Truppe versucht, möglichst schnell zu fliehen, doch dummerweise gelingt es Steiner, noch an Bord zu gelangen. Eher unfreiwillig wird auch der kleine Zauberer Vivi Ornitier, der sich eigentlich nur das Theaterstück anschauen wollte, in das Ganze hineingezogen. Schon hebt das Schiff ab und es gibt kein Zurück mehr für ihn. Doch die Königin ist in Rage und lässt das Flugschiff beschießen; dieses wird so schwer getroffen, dass es über dem nächstgelegenen Wald abstürzt... Im Laufe des Spiels entwickelt sich die Story zu einer der dramatischsten der Videospiel-Geschichte.
Die technische Komponenten von Final Fantasy IX, weiß, ebenso wie die Story, sehr zu gefallen. Zwar ist die deutsche Übersetzung ein weiteres Mal ziemlich bescheiden ausgefallen, aber die genialen Render-FMVs und die überdurchschnittliche Charakter- und Spielegrafik, sowie die teils atemberaubend in Szene gesetzten Magie- und Aufruf-Effekte wissen absolut zu begeistern.
Der Soundtrack von Final Fantasy IX gehört zur obersten Klasse der Uematsu-Kompositionen. Stücke wie "You're not Alone", "Beatrix' Theme" oder das geniale "Black Mage Village" gehen einfach unter die Haut. Erstmals sind auch die Soundeffekte in einem Final Fantasy deutlich zu hören.
Zurück zu den Wurzeln heißt es auch in Sachen Gameplay. Ähnlich wie in Final Fantasy V oder Final Fantasy Tactics kann jede Figur spezielle Fähigkeiten erlernen, diesmal allerdings nicht durch Job-Klassen, sondern durch angelegte Gegenstände. Dabei muss man wie in Final Fantasy VII Ability Points sammeln. Ansonsten orientieren sich das Menü und das Kampfsystem stark an Final Fantasy VI. Ein ganz besonderes Schmankerl ist das Kartenspiel Tetra Master, dass absolut motivierend und süchtig machend ist und den Spieler fast das restliche Spiel und die Storyline vergessen lässt.
Final Fantasy IX ist ein mehr als würdiger Abschluss der FF 32-Bit Ära und übertrumpft immerhin seinen direkten Vorgänger, Teil VIII, auch wenn es sicherlich ein paar Dinge, wie den teils hohen Schwierigkeitsgrad zu bemängeln gibt. |
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