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Seiken Densetsu III - oder Secret of Mana II, wie es oft in der westlichen Welt genannt wird - erschien Ende 1995 für das SNES und leutete zugleich das Ende von Squares Nintendo Engagement ein. Es erschienen danach zwar noch eine Handvoll Titel von Squaresoft für das SNES, aber keiner schaffte es mehr in westliche Gefilde, so blieb auch Seiken Densetsu III ausschließlich japanischen Zockern vorbehalten. Dank Import-Adpater konnten es zwar auch amerikanische und europäische Spieler spielen, aber von der Story bekam man natürlich nichts mit. Abhilfe verschaffte da bloß das Rom & Emulations Zeitalter auf dem PC. Dort erschien schließlich ein Patch für Seiken Densetsu III, der das Spiel komplett in Englisch und später sogar in Deutsch und Französisch übersetzte. Eine feine Sache für alle Gamer aus westlichen Gefilden, trotz der nur halblegalen Emulation von SNES-Spielen auf dem PC. Nichtsdestotrotz sicherlich eine Bereicherung, da Seiken Densetsu III eines der besten Spiele auf dem Super Nintendo darstellt und es eigentlich als eine Schweinerei anzusehen ist, dass Squaresoft das Spiel nicht offiziell übersetzt und in Amerika bzw. Europa herausgebracht hat.
Die Geschichte: Lange vor unserer Zeit wurden die acht schrecklichen Mana-Biester vom heiligen Mana-Baum in acht Kristalle gesperrt, damit sie keinen Schaden mehr anrichten konnten. Doch nun haben es drei finstere Herrscher darauf abgesehen, die Biester zu befreien und die Welt in den Abgrund zu stürzen. Der Mana-Baum sendet deshalb Feen aus, damit diese einen Krieger mit reinem Herzen finden, der die Welt vor den Mana-Biestern und den dunklen Herrschern retten kann.
Die technische Seite an Seiken Densetsu III weiß durchgehend zu gefallen - wunderschön animierte Objekte und Figuren, herrliche Landschaften, geniale Spezialeffekte. Insgesamt sieht die Grafik der des Vorgängers Secret of Mana sehr ähnlich, wartet aber mit einer etwas detaillierteren und feineren Darstellung auf. Die Effekte reichen über fließendes Wasser bis hin zu atemberaubenden Zaubern und Spezial-Attacken im Kampf. Natürlich alles dargestellt in der altbekannten 2D-Bitmap-Vogelperspektive. Der Soundtrack ist auch ohne Uematsu/Mitsuda gut gelungen. Zwar sind keine wirklichen "Hämmer" dabei, aber trotzdem gibt es etliche schöne, teil sehr harmonische Stücke, die man sich leicht merken kann. Die übrigen Soundeffekte sind Genrestandard, man hört das Geklirre von Schwertern oder beim Absprung von einer federnden Pflanze das typische "Hüpf"-Geräusch.
Das Gameplay kommt wie immer nicht zu kurz. Die tapferen Abenteurer, von denen maximal drei gleichzeitig in der Gruppe sind, lassen sich hervorragend dirigieren und bei Bedarf wechselt man wie im Vorgänger per Knopfdruck zwischen den einzelnen Figuren, die anderen beiden werden dann vom Computer übernommen. Zu Anfang kann man sich übrigens zwischen mehreren verschiedenen Charakteren entscheiden, insgesamt darf man drei aussuchen, die man dann auch im Spiel verwenden kann, wobei der zuerst ausgesuchte der eigene Hauptcharakter wird. So gibt es viele verschiedene Abwandlungen der eigentlichen Storyline, was für große Motivation hinsichtlich eines erneuten Durchspielens sorgt, da man eigentlich immer wieder neue Schauplätze und Ereignisse zu Gesicht bekommt. Die Kämpfe laufen im bekannten Echtzeit-Actionstil ab, so steuert und dirigiert man den Charakter direkt, per Ring-Menü wählt man Zauber oder Items aus, zugeschlagen wird per Knopdfruck. Sobald es zu einem Kampf kommt, wird natürlich auf der enstprechenden Karte gekämpft, lästige Zufallsbegegnungen entfallen ebenfalls. Nach dem Kampf gibt es wie immer Erfahrungspunkte und Geld zu sammeln, ab und an auch versteckte Gegenstände in Truhen. In Geschäften kann man zudem Waffen, Items und Rüstungen erstehen, einen Schwarzmarkt mit allerlei magischem Kram gibt es obendrein auch noch.
Insgesamt gesehen muss man sagen, dass Seiken Densetsu III wirklich ein ganz hervorragendes Spiel ist und seinen Vorgänger sogar etwas übertrumpft. Nur schade, dass Square das Spiel hierzulande nie auf den Markt gebracht hat und so eigentlich nur ein Griff zur emulierten und übersetzten PC-Version hilft, um das Spiel vernünftig spielen zu können. Echte Freaks müssen aber natürlich auch das Original haben. |
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