RPG-Maker Quartier

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Dieb
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 Betreff des Beitrags: Stolz
BeitragVerfasst: Do Jul 15, 2010 10:23 
Bis zwei Uhr nachts habe ich mich heute mit jemandem über Stolz unterhalten.

Ausgelöst wurde das Thema durch seinen Satz "Ich bin stolz auf meinen Fernseher" (Fernseher ersetzt in dem Fall den von ihm genannten Gegenstand).
Meine Erwiderung darauf war die Frage, wie man auf einen Gegenstand stolz sein kann. Ich verstand es nicht. Er beschrieb Stolz mit "der Freude über den Besitz eines Gegenstandes", also nicht die Freude über den Gegenstand selbst. Ich beschrieb diesen Stolz mit "der Freude, durch Aufwand etwas vollbracht zu haben". Da eckten wir an und eine lange Diskussion begann.

Deshalb würde ich mir gerne einige andere Ansichten über Stolz anhören. Traut euch. Weist auch gerne auf Dinge hin, die unlogisch erscheinen. Man kann nur lernen.


Stolz kann ich nur sein, wenn ich bspw. etwas nicht auf den letzten Drücker erledige. Stolz kann ich nur bei einem Gegenstand empfinden, wenn ich überdurchschnittlich großen Aufwand aufbringen musste, um den Gegenstand zu erlangen. Dann bin ich aber auch nicht stolz auf den Gegenstand sondern über den Aufwand, den dieser Gegenstand dann repräsentiert.
Er fragte dann, ob ich denn nicht das Gefühl kenne, der o.e. "Freude über den Besitz eines Gegenstandes". Ich bejahte, fügte aber hinzu, dass ich dieses Gefühl nicht als Stolz bezeichne.

Dann kam der Einwurf, was denn mit "Ich bin stolz auf dich" sei. Als ich mir darüber Gedanken machte, erschrak ich ein wenig vor mir selbst, hier meine Denkweise:
Meistens sagt man diesen Satz, wenn der Gemeinte irgend etwas vollbracht hat, das ihn selbst stolz macht. Nur würde ich dann diesen Satz niemals in den Mund nehmen. Nicht, wenn ich nicht dabei maßgeblich beigetragen habe. Selbst wenn der Vater dies zu seinem Sohn sagt, wenn dieser ein Schulzeugnis mit Durchschnitt 1,0 nach Hause bringt, kann der Vater eigentlich mMn nur stolz sein, wenn er den Sohn aktiv beim Lernen gefördert oder unterstützt hat. Ansonsten gäbe es für mich anstelle des Vaters keinen Grund, auf meinen Sohn stolz zu sein.
Der Denkansatz, dass der Sohn ja das eigene Erzeugnis ist, spielt da für mich keine Rolle, denn es ist um zu viele Ecken gedacht.

Die Feststellung nach einiger Zeit Gespräch, dass wir sehr stark zwischen der eigenen Bedeutungsvorstellung des Wortes "Stolz" und der des anderen differenzieren, brachte uns auf den Gedanken, dass "Stolz" eines der Wörter ist, denen durch die Gesellschaft einen Bedeutungswandel widerfahren ist.


Wie fasst ihr Stolz auf? Hat sich die Bedeutung des Wortes "Stolz" mit der Zeit oder sogar lokalspezifisch verändert?




Hoho. Ich habe einen Diskuss-Thread eröffnet. Ich bin stolz auf mich.

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Rotfüchschen
Rotfüchschen
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 Betreff des Beitrags: Re: Stolz
BeitragVerfasst: Do Jul 15, 2010 10:30 
Dein Kollege ist warscheinlich stolz auf einen Gegenstand den er lange ersehnt und sich endlich leisten konnte. Das ist nicht unübliches. Früher waren es warscheinlich einfachere Sachen wie z.B. das eigene Haus, der selbstgemachte Tisch, das gerade eben erstellte Brot.
Stolz ist angepasst und für die heutige Zeit angerückt worden. Natürlich ist der Gebrauch Stolz noch weniger vergewaltigend wie ein Schwur, oder Ehre, den heute die meisten nur noch so um sich herum schmeissen.
Von dem her finde ich es nicht so schlimm in deinem Falle.


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Admaxistrator
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 Betreff des Beitrags: Re: Stolz
BeitragVerfasst: Do Jul 15, 2010 10:37 
Hm, Stolz ist 'ne ganz komische Sache. Soweit ich das richtig im Kopf habe, ist stolz irgendwie so definiert, dass man erst stolz ist, wenn man denkt etwas besonderes, außergewöhnliches, sehr gutes geleistet zu haben.
Da ich sowas im Leben noch nicht getan habe (:D), habe ich vermutlich auch eine etwas andere Definition von Stolz. Für mich ist das die Unantastbarkeit meiner Person, ein Stolz der auf nichts beruht, aber dennoch existiert.
Auf Materielles bin ich eigentlich nie so richtig stolz, auch wenn ich dafür gearbeitet habe.

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 Betreff des Beitrags: Re: Stolz
BeitragVerfasst: Do Jul 15, 2010 11:59 
"Stolz" und "Stolz sein" hat für mich irgendwie eine ganz andere Bedeutung...

Wenn ich einen seltenen, qualitativ hochwertigen, preiswerten (aber eigentlich teuer sein müssenden) Fernseher (um bei dem Beispiel zu bleiben) ergattert hätte, wäre ich nicht stolz auf den Fernseher sondern entweder auf die Hersteller (da sie bei der Entwicklung und beim Bau so gute Arbeit geleistet haben) oder auf mich selbst (da ich ihn so billig bekommen konnte, obwohl er eigentlich wesentlich teurer wäre und/oder weil er so selten ist).

Ich habe es, ehrlich gesagt, noch nie gehört, dass jemand "stolz auf ein lebloses Objekt" wäre. Vielleicht ist die Auslegung der Begriffe "Stolz" und "Stolz sein" ja (wie so vieles) auch regional unterschiedlich. Stolz könnte ich jedenfalls nur auf mich selbst oder auf jemand anderen sein (auf Grund einer Leistung meiner- oder seinerseits, die mir gefällt und mich erfreut).

DarkPlasman meint dann eher die zweite Form von "Stolz", die ich auch noch kenne. Das ist dann sowas wie "Ehre" oder "Würde". Und darin will man nicht angetastet werden.
Eine extreme Form von "Stolz" ist es dann schon, wenn man arrogant und eingebildet ist. (Und vielleicht auch noch hochnäsig irgendwo lang "stolziert": :schmoll: ^^) - "Stolz" ist dann jedenfalls eher etwas Negatives.
Aber solange, wie es auf dem Level von DarkPlasman bleibt, ist es eigentlich notwendig und nicht negativ. 'Nen gewissen "Stolz" braucht man ja auch, denn sonst lässt man sich von allem und jedem gleich unterbuttern. ^^


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 Betreff des Beitrags: Re: Stolz
BeitragVerfasst: Sa Jul 17, 2010 14:22 
Hm... und wenn man "Stolz" so in etwa mit "Bewunderung" gleichsetzen würde?

Dann würde dieses "Ich bin stolz auf meinen Fernseher" sich so ableiten lassen, als würde man den Fernseher für das bewundern, was er so besonderes kann. Detailreiche Auflösung beispielsweise, klare Farben, guter Ton und solche Späße. Hat man vielleicht für wenig Geld einen TOP-Fernseher ergattert, kanns vielleicht eine Bewunderung diesbezüglich sein, was der Fernseher für dieses wenige Geld so alles bietet.
Wenn also "Stolz" mit "Bewunderung" gleichgesetzt werden kann - was ja durchaus möglich ist - können wir uns hier auch gleich zwei Dinge ableiten: Es kann nicht unerhebliches Steitpotential entstehen, wenn ein Dritter diese "Bewunderung" nicht teilt oder gar dagegen ist UND dass Bewunderung im Extremfall zu fanatischer Verehrung führen kann, womit wir - in einem daran anknüpfendem Extremfall - bei diesen Burschen mit Sprengstoffgürteln wären.

Ich für mich bin nicht Stolz auf irgendwelche immateriellen Dinge.

Klar freuts mich, vor nem Notebook zu sitzen, das all meine Bedürfnisse an einen PC befriedigt.
Klar freuts mich, nen Job zu haben, der mir Spaß macht und nebenbei meinen Lebensunterhalt finanziert.
Klar freuts mich, ein - von gesundheitlichen Dingen einmal abgesehen - sorgenfreies Leben führen zu können.
Klar freuts mich, mir eine eigene Wohnung leisten und sie individuell einrichten zu können.
Klar freuts mich, dass meine Wohnung am Waldrand liegt und mein Balkon in Richtung Wald deutet.

Nur Stolz... nein, Stolz ist das in meinen Augen nicht. Eher sowas wie Freude. Ich bin mir da auch nicht wirklich sicher, ob ich überhaupt auf irgend etwas immaterielles stolz sein könnte. Sicher würd ich mich freuen, wenn ich etwas besitze, was mir gefällt, doch Stolz im Sinne von Bewunderung... neee.

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Der einzige Held, der dich aus tiefster Finsternis erretten kann, wohnt in dir selbst.


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Sayjaman
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 Betreff des Beitrags: Re: Stolz
BeitragVerfasst: Mo Jul 19, 2010 2:18 
Nun, ich denke das mit den leblosen Objekten ist noch eine andere Sache...zumindest ein bisschen. Aber zu dem Beispiel mit dem Vater oder Sohn habe ich mir mal ein bisschen Gedanken gemacht.
Diese Art stolz zu sein auf jemand anderen kann in meinen Augen auf zwei Wegen entstehen...
1. Man liebt diese Person so sehr bzw. steht ihr so nahe, dass man sich irgendwie mit ihr so verbunden fühlt, dass man den selben Stolz wie eben dieser Mensch empfindet, auch fühlt (selbst wenn man nicht aktiv zu dem Erreichten beigetragen hat). Ich denke das ist möglich, wahrscheinlich könnte ich so empfinden (wenn ich nicht so ein habgieriger und neidischer Egoist wäre)

2. Man rühmt sich mit dem Erfolg von beispielsweise seinem Sohn (auch wenn der Sohn allein etwas vollbracht hat). So wie z.B. einige Eltern unbedingt ihre Kinder zu Stars machen wollen, weil das irgendwie auch ihr eigener Traum ist. Dann projezieren sie sich selbst auf das Kind und sind somit stolz auf dessen Erfolg. Aber irgendwie auch auf sich selbst, ohne etwas selbst erreicht zu haben - außer einen "Star" aufzuziehen...
So denke ich könnte man Sätze wie "Das da ist MEIN Sohn! Ich bin soo stolz. Spielt er die Hauptrolle nicht toll?! (usw)" erklären...


Vielleicht ist es auch ähnlich bei Objekten? Man ist stolz auf deren Besitz, weil eben dieser repräsentiert, was man erreicht hat (in gewisser Weise). Eine Art egopushing... wie wenn man 'nen möglichst auffälligen Sportwagen fahren will. Man ist stolz, dass man sich ihn leisten kann, nicht wie viele andere; dass man einzigartig mit ihm auf der Straße ist usw... letzten Endes läuft aber auch das darauf hinaus, dass man eigentlich nur auf sich selbst (und seinen super tollen Besitz) stolz ist. Einige erkennen vielleicht nicht, dass sie in solchen fällen nicht auf den Besitz stolz sind, sondern darüber dass SIE den Besitz haben.

Aber jede Psyche ist anders, also auch jede Auffassung vom stolz sein. Vielleicht bin ich ja die einzige, die dieses "stolz sein" auf Objekte als eine Art sich durch möglichst tollen Besitz zu profilieren, sieht.

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Attention-whore
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 Betreff des Beitrags: Re: Stolz
BeitragVerfasst: Di Jul 20, 2010 0:54 
Für mich ist der Begriff Stolz ein Instrument, ein Werkzeug, mit dem man sich selbst schützen kann, vor Ängsten. Wenn man zum Beispiel in amoröser Hinsicht eine Abfuhr erfährt, kann man sich durch seinen Stolz retten, indem man sich erhaben fühlt und das geschehene verdreht, man habe den oder diejenige ja ohnehin nie gewollt, oder der oder die verstehe einfach nicht, wie toll man wirklich ist.
Also das ist das, was mir zu erst beim Begriff Stolz in die Gedanken springt (also eher negativ, sofern man das sich schützen verurteilt).


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Rotfüchschen
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 Betreff des Beitrags: Re: Stolz
BeitragVerfasst: Do Jul 22, 2010 0:07 
Also für mich ist Stol... ach, nee, ich trau mich doch nicht. :(


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Yoji
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 Betreff des Beitrags: Re: Stolz
BeitragVerfasst: Do Jul 22, 2010 0:34 
Verwarnung an Gunslinger wegen ... ach, ich trau mich nicht es zu sagen.

Du bist lange genug hier, wurdest oft genug ge- und verwarnt - du solltest es inzwischen wissen. Tust du nicht, also hilft man dir auf die Sprünge.

_________________
Ich grüße meinen persönlichen, heimlichen Beobachter, Korrekturleser und Spitzel.


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Alex
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 Betreff des Beitrags: Re: Stolz
BeitragVerfasst: So Aug 15, 2010 20:50 
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Wurstbrot
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 Betreff des Beitrags: Re: Stolz
BeitragVerfasst: Do Aug 19, 2010 1:04 
Wenn ich sage, dass ich stolz auf einen Gegenstand bin meine ich, dass ich lange gespart hab oder andere Mühen auf mich genommen habe ihn zu bekommen. Dann bin ich auf MICH stolz, dass ich ihn in meinen Besitz gebracht habe und weniger auf den Gegenstand.

Natürlich verfliegt der "Stolz", wenn sich herausstellt, dass der Gegenstand doch irgendwie scheisse oder kaputt ist^^


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