*freu* Noch ein Stanislav Lem Fan! =D
Ja, die Sterntagebücher sind imo sein genialstes Werk (mir gefiel die Geschichte vom Protheten Oh am besten, wobei die Geschichte von Professor Corcoran auch gut sehr war). Solaris fand ich auch super ^^
Gegenstück zu Isaak Asimov trifft tatsächlich ziemlich gut zu. Lem und Asimov haben nicht nur einen völlig anderen Schreibstil (Lem ziemlich humorvoll aber auch etwas überdreht, wobei er auch viele ernste Bücher geschrieben hat, Asimov total nüchterner Schreibstil), sondern auch unterschiedliche Intentionen (Lem, der den ScienceFiction nutzt um psychologische, wissenschaftliche und soziale Probleme unserer heutigen Zeit auf die Schippe zu nehmen, Asimov der sich wohl eher als Futurist sieht).
Nichtsdestotrotz finde ich Lem wesentlich besser als Asimov, dessen Ideenreichtum an den Lems einfach nicht rankommt ^^
Zitat:
Aber was wäre. wenn Machienen, Menschen nicht ganz einschränken würden?
Das Problem ist doch einfach, dass Maschinen keine Menschen sind, ergo auch nicht wissen können was ein Mensch braucht um glücklich zu sein. Für sie wäre ein Mensch glücklich, wenn gewisse Parameter erfüllt sind, wie z.B. Wohlstand, ausreichend Nahrung, soziale Kontakte, Gesundheit etc. Eine Herrschaft der Roboter würde also so aussehen, dass sie jene Parameter, die uns unglücklich machen (Schmerz, Krieg, Zerstörung, Hunger etc.) vermeiden und jene fördern, die uns glücklich machen. Damit steckt die Menschheit aber zugleich auch in der Klemme. Sie ist ein Baby, behütet von einer Babysitterin, die dem Kleinen alles wegnimmt, was er in den Mund nehmen könnte, die ihn aus Angst vor bösen Mikroben nicht aus dem Haus gehen lässt, die die ganze Zeit für ihn da ist um ihn möglichst glücklich zu machen, die ihm dadurch aber zugleich auch die Möglichkeit nimmt, selbst Erfahrungen vom Leben (zu dem nun mal auch Schmerz, Hunger und Trauer gehört) zu sammeln. Gewisserweise stecken wir ja heute schon in solchen Umständen, das gehört wohl zu jeder Zivilisation. Aber wir haben - rein theoretisch - die Möglichkeit uns aus dieser Zwangsjacke zu befreien. Bei einer völligen Kontrolle durch Roboter wäre der Mensch denen auf ewig ausgeliefert und könnte seiner Unmündigkeit nie entkommen, nie Widerstand leisten (und gerade an der Jugend sieht man doch, wie wichtig ihnen Widerstand, Provokation und Schmerz sind ^^)