Da die meisten der verlinkten Bilder nicht mehr angezeigt werden können, auf diesem Wege ein paar Worte zu dem zuletzt präsentierten Gemälde. Zunächst sei gesagt, dass es vergleichsweise schwer fällt, einem Werk per Kritik gerecht zu werden, wenn es bereits an der Art der Präsentation hapert. Es ist wahrscheinlich jedem Menschen, der bereits versuchte, ein Gemälde fotografisch korrekt einzufangen, durchaus bewusst, welche Probleme damit einhergehen, aber bei einem Bild, das primär durch Farbflächen und -abstufungen besticht, ist es wesentlich, diese möglichst originalgetreu abzubilden und etwa starken Lichteinfall in Teilbereichen, wie bei deinem Bild zu sehen, zu vermeiden. Auf Basis der hier veröffentlichten Kopie vermag der geneigte User sich wohl zum Motiv und der Bildaufteilung zu äußern - adäquate Kritik zur Farbwahl anzubringen, ist jedoch kaum möglich.
Drum nur Folgendes zum Motiv und zur Umsetzung, soweit ich sie beurteilen kann: Die Bildaufteilung ist durchaus interessant, denn durch den Anschnitt des Hauptmotivs ist dessen mittige Positionierung nicht direkt augenfällig, sondern teilweise aufgehoben und nach rechts verlagert - dadurch entsteht trotz des Zusammentreffens lediglich zweier Komponenten im gesamten Bild eine gewisse Spannung. Der Kontrast zwischen gelbem (Mond-)Gesicht und schwarzem Hintergrund unterstützt dies noch, allerdings hätte ich mir im Hintergrund mehr Farbabstufungen gewünscht, etwa einen zarten Schein, der das Objekt umrahmt und allmählich in den Hintergrund verläuft. An Verläufen mangelt es auch dem Gesicht, das wenig bis keinen Schatten und dementsprechend wenig Plastizität aufweist. Die eingefügten Schatten-Partien (Auge, "Krater") wiederum heben sich zu stark von der Basisfarbe ab und wirken wie reine, teilweise verwischte, aber wenig bewusst modellierte Konturen. Das Gesicht selbst hat jedoch durchaus Potenzial, und insbesondere der Mund gefällt mir, da er mit einfachsten Mitteln erarbeitet wurde und dennoch ebenso stimmig wie erschreckend in Erscheinung tritt.
Was nun die Bildkomposition gravierend stört, ist die zu große, zu präsente Signatur. Macht diese etwa 1/10 der Größe des Motivs aus, beansprucht sie zu viel Aufmerksamkeit, wird selbst zum Blickfang. Das jedoch sollte nicht passieren, denn ein Bild zu unterschreiben ist vollkommen in Ordnung, aber es wäre anzuraten, das dezenter zu tun. So keine Tags als Werk dargestellt werden, dient die Unterschrift lediglich der Identifikation des Künstlers - hingegen sollte sie nicht in einem Werk, dessen Hauptbestandteil ein anderer ist, selbst zum Motiv werden.
_________________ L'essentiel est invisible pour les yeux.
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