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aber aus dem Internet wissen wir schonmal wie weit menschen gehen, wie weit sie gehen nur wegen gewalt und poronograhie im internet.
Wo sind die Belege für diese Behauptung, welche wissenschaftlichen Studien belegen das? Kinderpornographie z.B. existiert nicht erst seit das Internet jedem zugänglich ist, der Austausch fällt den "Konsumenten" seitdem nur wesentlich leichter.
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Und das Internet ist voll davon! Und vieles geht bei weiten über die grenzen jeglicher anderer Medienerzeugnisse. Und die sollen jedem offen stehen? Ich würde nicht wollen das meine Kinder im Internet rumgoogeln und auf Kinderpornos oder hinrichtungen landen, was sich ewig in ihren köpfen einbrennt. Und zensierungen können ein mögliches treffen auf solchen seiten doch verhindern.
Erstens: Ob du es probieren willst oder nicht, als regulärer Internet-Nutzer kannst du dir nicht so leicht zugang zu Kinderpornographie oder Snuff-Videos schaffen wie du dir das vorstellst, die Leute die daran interessiert sind tauschen das in internen Foren unter sich aus, dazu hat man als einfacher User schon mal gar keinen Zutritt.
Und das deine Kinder oder andere Unbefugte landen ist nahezu unmöglich. Klar, es gibt hier und da mal ein Pop-Up der vllt. mal unangenehm aufstößen könnte, aber über ne nackte, willige Frau geht das nicht heraus. Dementsprechend sollte man seine Kinder auch nicht alleine stundenlang im Netz surfen lassen, sondern eben unter Aufsicht bzw. wenn man sich sicher sein kann, dass sie verstehen was sie da treiben und auf welchen Websites sie sich bewegen.
Zweitens: Alles von dir genannte ist bereits verboten, das Internet ist kein rechtsfreier Raum und daher ist Zensur nutzlos. Du verteidigst die Zensurmaßnahmen gerade damit, dass es Sachen gibt die nicht ins Netz gehören. Da gebe ich dir uneingeschränkt recht, nur wieso verbeißt sich die Politik dann nicht darin die Ersteller dieser Seiten ausfindig und dingfest zu machen als einfach ein Stopp-Schild vorne dran zu stellen? Zusätzlich noch eins, dass jeder mittel-erfahrene Nutzer schnell umgehen kann, wenn er möchte (somit verfehlt es endgütlig seine Wirkung, denn die Leute die sich für die Seiten nicht interessieren bekommen das Schild eh nie zu Gesicht - wie erwähnt, man landet nicht einfach so auf Kinderporno-Seiten wo dann ein Stopp-Schild von Nöten wäre und die Leute die die Seite wirklich betreten wollen, können das immer noch, indem sie das Schild einfach umgehen - wie gesagt, die Seite existiert weiterhin, sie wird ja nicht dicht gemacht)
Hier greift auch wieder der Ausrpruch "Löschen statt Sperren" - du wirst in der ganzen Debatte, ob hier oder in der Öffentlichkeit, niemanden finden der z.B. Kinderpornoseiten verteidigt, es geht den Leuten nur darum reale Wirkungen zu erzielen, die Konsumeten dieser "Ware" dingfest zu machen und am weiter reichen zu hindern und/oder ins Gefängnis zu bringen plus den Aufbau einer Zensur-Infrastruktur die missbraucht werden kann (wie gesagt KANN!) zu verhindern. Diese Leute fordern viel mehr und viel bessere Ergebnisse als jede Familienministerin sich erlaubt hat. Sperren kann jeder, das ist billig und gut fürs Image, in der Szene wirklich was zu bewegen bzw. diese tatäschlich zu sprengen und dicht zu machen ist dagegen mühsam, teuer und langwierig.
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Ja was sollte man zensieren? an vielen stellen sind wir uns einig. aber ich wäre nicht damit einverstanden wenn jemand seinen politischen Glauben einschränkt. Ob anarchist, nationalist oder ob er krankerweise in Hitler einen guten menschen sah. Das sind freie meinungsäußerungen und wir wissen sie zu kritisieren. allerdings wie weit dürfen meinungen geäußert werden. der kranke mensch der Hitler verehrt, propagiert einen aufmarsch um die letzten juden hinzurichten. ein beispiel das ich unter zensur stellen würde.
Wie DP schon sagte, jemanden mit einer ordentlichen (medien)-Kompetenz kannst du mit solchen Dummschwätzern eh nicht beikommen, der Großteil der Masse lässt sich von solchen Leuten nicht einlullen + wenn es jemand zu weit treibt kann er auch jetzt schon wegen Volksverhetzung vor Gericht gestellt werden - selber Fall, das Internet ist auch jetzt schon nicht rechtsfrei, daher ist eine Zensur unnötig, entweder vor Gericht klären oder lassen, nicht zensieren.
Wenn sich eine Person ihrem Recht der Meinungsfreiheit bedient ohne jemandem auf widerliche und hetzerische Weise auf die Füße zu treten, dann hat der Staat das zu tolerieren und nicht zu zensieren, sogar wenn 99% diese Meinung nicht teilen oder sogar für idiotisch halten sollten.
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wenn wir schon für eine heile freiheitliche gesellschaft einschränkungen in gesetzbüchern hinnehmen müssen, dann sollten wir das auch im Netz! Immerhin werden ja auch Bücher, Spiele und filme zensiert. Nicht das mich das immer freut, ganz im gegenteil, aber letztendlich soll es doch dazu dienen unsere Kindern von Gewalt, sex, drogen, etc. fern zu halten.
Ähnlicher Fall wie oben, auch hier ist eine Zensur wieder keine Hilfe für minderjährige sondern eine Bevormundung des volljährigen und selbstständigen Bürgers. Alles was "gefährdend" auf die Jugend wirkt, wird bereits eingeteilt (dafür gibt es Prüfstellen wie USK, FSK, etc.), Läden, Kinos etc. sind per Gesetz dazu verpflichtet diese Altersfreigaben einzuhalten, ein Verstoß steht unter Strafe.
Nun würde ich es zwar für übertrieben halten, aber aktzeptieren können, wenn sämtliche Behörden auch von mir aus etwas härter rangehen (anstatt einer 16er Freigabe etwas viel schneller für Erwachsene freigeben), denn der mündige/volljährige Bürger könnte dann immer noch frei auf das zugreifen was ihm zusteht, ohne das staatliche Institutionen dort reinzureden haben.
Jetzt sagst du das Kinder sich über das Internet zugang zu diesen Sachen verschaffen können, auch wenn sie weit unter der Altersgrenze liegen? Das gleiche Problem, fehlende Medienkompetenz, vernachlässigung der Aufsichtspflicht der Eltern (hier liegt wohl sogar das Hauptproblem, die meisten Kinder sind ihren Eltern inzwischen uneinholbar voraus und Mama und Papa sind froh wenn sie von diesen Themen nicht weiter behelligt werden - mit unserer Generation und unseren Kindern wird das evtl. schon ganz anders ablaufen) oder Missachtung der Gesezte durch z.B. Spiele-Händler. HIer liegt die Schuld nie bei dem Produkt selbst, somit ist auch hier eine Zensur sinnlos und nicht rechtens.
Der aktuell vorhandene Gesetzesrahmen wird aktuell nicht einmal ausgenutzt, anstatt mehr Kontrollen durchzuführen (eben z.B. bei Spiele-händlern) oder eben Eltern + Kinder in dem Bereich Medien zu schulen wird hier der leicht und vor allem falsche, eben auch unrechte Weg angepeilt ("Grundgesetzt - Eine Zensur findet nicht statt."
Oder würdest du etwa auch Zigaretten und Alkohol komplett verbieten wollen, nur weil unachtsame Kiosk-Bestizer beides an Minderjährige ausgeben?
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Die Norm und der Index für die zensur sollte veröffentlicht werden und auf den seiten sollte bzw. kann vermerkt sein das eine Zensur stattgefunden hat. Natürlich wissen wir nicht wie weit die regierung mit so einer gewalt geht
Und wer trifft diese Entscheidung? Wer darf zensieren, wer setzt die Grenzen? Du, ich, der Bundestag? Was für mich ein anstößiger Inhalt ist, kann für dich viel harmloser sein und eben umgekehrt, nur würde ich mir niemals das Recht anmaßen zu bestimmen, was du konsumieren darfst und was nicht.
Und erst recht nicht würde ich eben unsere immer fester vernetzte Gesellschaft in die Hände von Politikern legen die in einer völlig anderen Zeit aufgewachsen sind (Fachausschüsse hin oder her, die Entscheidungen treffen immer noch andere Leute - sieht man ja oft genug wie wenig Gehör die "Experten" in manchen Fällen finden). Das soll kein Vorwurf sein ala "die sind alle alt und tattrig und wollen uns nur böses" aber sie sind eben in einer anderen Zeit, mit einer anderen Gesellschaftsordnung und anderen sozialen Kompetenzen aufgewachsen die sich entsprechend auch auf die Realpolitik auswirkt. Ich kann also verstehen, dass ich von solchen Leuten nicht umbedingt die beste Form von Verständnis zu erwarten habe, das man hier in Dialog treten muss.
Nur wäre ich eben auch bereit dazu genau dies zu tun anstatt einfach nur zu sagen: "die wissen schon was sie tun" auch wenn eben vllt. genau dort das Problem liegt.
Politiker sind auch nur Menschen und Menschen sind bekanntlich gerne mal subjektiv, engstirnig, uneinsichtig und voreingenommen.