Willkommen im Forum erstmal. ^^
Noch eine "kleine" Ergänzung von mir:
minusoneworld hat geschrieben:
1. Ist der RPG Maker 2000 die geeignetste Software für Einsteiger um "SNES-RPGs" zu erstellen und eignet er sich auch für Fortgeschrittene oder sind die mit einem der Nachfolger besser beraten? Wenn ja, warum?
Ob es die geeignetste Software ist, weiß ich nicht, aber sie ist auf jeden Fall
sehr geeignet. Sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene. Da man im RPG-Maker gewisse Gegebenheiten und Abläufe nicht programmieren braucht sondern
scriptet (d. h., dass man sie einfach mit Hilfe verschiedener Menüs und Buttons "zusammenklickt"), ist es nicht schwer, einen Einstieg zu finden. Durch einfaches "Herumexperimetieren" entwickelt man sich schnell vom Anfänger zum Fortgeschrittenen weiter und lernt mit der Zeit, kompliziertere Scripts zu erstellen. Diese werden hauptsächlich in sogenannten
Events verwendet, welche (wie der Name schon sagt) sowohl Ereignisse innerhalb des Spiels darstellen (Ein NPC, der Nebenquests anbietet; eine Tür, die man öffnen kann; ein Blatt, dass auf einem Fluss treibt; ...) als auch das Spiel selbst überhaupt erst zu einem Spiel machen, da man durch sie ein spezielles Gameplay erstellt, die Texte der Story ausgibt und durch Grafiken, Musik und Sounds eine bestimmte Atmosphäre erschafft. Wie genau, dass findest Du schon selbst heraus. ^^
Du siehst also: Es sind Deiner Kreativität kaum Grenzen gesetzt. - 3D-Spiele und MMO-RPGs sind allerdings kaum umzusetzen.
minusoneworld hat geschrieben:
2. Kann man die Partymitglieder sinnvoll ins Spiel einbauen? Rein theoretisch: XYZ wird vom Boss ABC im Dungeon 123 festgehalten. Man besiegt ABC, worauf sich XYZ der Party anschließt... kompliziert, ich weiß

, aber wäre das möglich ohne großen Programmieraufwand?
Im Maker ist das gar nicht so kompliziert. Es gibt sogenannte
Event Commands ("Befehle") mit denen man ein Ereignis wie den Kampf gegen ABC oder eine Unterhaltung mit XYZ erstellen kann. Der "Change Party Member"-Befehl sorgt beispielsweise dafür, dass sich XYZ Deiner Gruppe anschließt, wenn Du diesen Helden im Menü des Befehls auswählst und ihn vorher in der
Database (eben der "Datenbank" des jeweiligen Spiels, welche vordergründig grundsätzliche Einstellungen wie beispielsweise den Namen der im Spiel verwendeten Währung, die Namen und Eigenschaften der Helden, Items und Monster und Vieles mehr enthält) erstellt hast.
Klingt jetzt vielleicht noch kompliziert, aber Du wirst sehen: Es ist ganz einfach.

minusoneworld hat geschrieben:
3. Wie verhält es sich mit spezifischen Fähigkeiten der Partymitglieder? Könnte man jedem Member einen bestimmten Skill zuweisen, wie in Final Fantasy VI (z.B. Terras Morph oder Sabins Blitz)?
Da sind Dir kaum Grenzen gesetzt. Du kannst Dir theoretisch (aber auch praktisch ^^) einen komplett eigenen Zauber mit eigenem Namen, eigener Animation, eigenen Sounds und eigenen Eigenschaften erschaffen.

minusoneworld hat geschrieben:
5. Und zu guter Letzt: Kann man eine Parallelwelt wie in A Link to the Past oder FF VI erschaffen oder gibt es nur eine große Weltkarte?
Auch das kannst Du Dir ganz nach Belieben aussuchen, je nachdem, wie gut Deine Fähigkeiten im Umgang mit dem Maker sind. Eine einzelne große
Map, die als Weltkarte dienen soll, ist schnell erstellt. (Alle einzelnen Gebiete, die letztendlich im Spiel enthalten sind, werden als
Maps bezeichnet.)
Für die Parallelwelt bräuchtest Du schon erweiterte Kenntnisse, denn wahrscheinlich benötigst Du für so ein Vorhaben die sogenannten
Variablen. Variablen speichern einen Zahlenwert und sind daher sehr nützlich, um beispielsweise die aktuelle Position eines Events auf der Map zu bestimmen und als Zahlenwert aufzubewahren, um diesen später wieder abrufen zu können. Ebenso könnte die Map-ID, also die Erkennungsnummer der jeweiligen Map, in einer weiteren Variable gespeichert werden. Dadurch wäre es möglich, den jeweiligen Helden zwischen zwei (Parallel-)Welten wechseln zu lassen, wobei er entweder immer wieder dorthin, wo er die Welt wechselte, zurückkehren könnte oder (praktisch für den Fall der Parallelwelt) immer am von einer Map zur anderen jeweils parallel gelegenen Punkt landen würde, wenn er die Welt wechselt.
Zudem gibt es aber auch einen Befehl, der die Position des Helden speichern kann. Was im Fall eines "stets möglichen Weltenwechsels" nützlicher ist, weiß ich aber nicht, da ich mich damit noch nicht beschäftigt habe. ^^
Abschließend: Ich kann Dir auf jeden Fall den RPG-Maker 200
3 empfehlen, wenn Du ein Spiel wie Final Fantasy VI umsetzen möchtest. Das Standard-Kampfsystem müsstest Du dann nämlich nicht durch ein Sideview-KS ersetzen, da es im RM2k3 schon enthalten ist, im RM2k jedoch nicht. ^^
Und insgesamt gefällt mir der Maker auch besser. Es gibt zwar, wie Miu schon schrieb, keine
großen Unterschiede, aber doch einige kleine, auf Grund derer ich den RM2k3 bevorzuge.

Viel Spaß mit dem Maker; ganz gleich, welchen Du ausprobieren wirst!

P.S.: In den neueren Makern, namentlich "RPG-Maker XP" und "RPG-Maker VX", lassen sich Events mit Hilfe der Programmiersprache "Ruby" erstellen. Dadurch ist in diesen Makern rein technisch mehr möglich, für Anfänger ist aber meiner Meinung nach zumindest der RMXP nicht geeignet, da er nicht sehr einsteigerfreundlich ist. Habe mich zumindest nur schwer zurechtgefunden. ^^