Irvine Welsh - Klebstoff
Kurzbeschreibung:
Schlag keine Mädchen. Verpfeif niemals einen Freund. Kauf dir jede Woche 'ne neue Platte. Mit diesen Lebensregeln wachsen vier Freunde in einer Hochhaussiedlung am Rande von Edinburgh auf: Terry, selbst ernannter Frauenverwöhner und Macho-Arschloch, Carl, angesagter DJ und Sensibelchen, Billy, der Sportfreak, und Andrew, der teuer dafür bezahlen muss, dass er sich an die Regeln hält. Welsh erzählt die Geschichte einer Freundschaft von den 70ern bis in das neue Jahrtausend, zwischen Punk und Techno, Speed und Ecstasy – wild, derb und einfühlsam.
Klebstoff erzählt die Geschichte vierer Freunde - Terry, Billy, Carl und Gally -, deren Freundschaft auch dann nicht zerstört wird, als sie schon lange auseinander gegangen sind und sich in verschiedene Richtungen entwickelt haben. Allerdings ist nicht Klebstoff der Grund für den Zusammenhalt der Freunde, sondern ein Gewühl aus Drogen, Gewalt, Sex und Musik und das Verlangen aus dieser trostlosen Umgebung des Arbeiterviertels auszubrechen und sie hinter sich zu lassen, doch will dies nicht so recht gelingen. Aus ihrer unmoralischen Welt scheint es kein Entkommen zu geben.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der vier Protagonisten aus ihrem ganz persönlichen Blickwinkel erzählt und in ihrer derben Umgangssprache und Ausdrucksweise wiedergegeben und analysiert. Dabei nimmt keiner ein Blatt vor den Mund und nutzt jede Gelegenheit Scheiße zu bauen oder ein Weib anzubaggern. Nach einer kurzen Gewöhnungszeit lernt man die Charaktere kennen und freundet sich mit ihnen an, auch wenn sie nicht den eigenen Ansprüchen gerecht werden.
Ein weiteres literarisches Highlight aus der Feder des schottischen Kult-Autors Irvine Welsh, der auch für Trainspotting verantwortlich war.
Kostprobe1 hat geschrieben:
Etwa zur Mitte der ersten Halbzeit gibt uns Dozo n Zeichen, und wir gehen hoch zu den Klos. Ein paar Hunnen sind drinnen am Pissen, und Gentleman nietet eine von den Fotzen um. Es war n plötzlicher, brutal harter Schlag an die Schläfe von dem Jungen, und mir wird selbst nen Moment lang übel. Der Wodka brennt mir wieder im Magen. Der Junge ist zu Boden gegangen und liegt in seiner Pisse, während wir ihn stiefeln. Ich trample gegen das Bein von dem Jungen, aber nich mit voller Wucht, weil ich ihn nich richtig schwer verletzen will. Wir ham unsern Standpunkt ja schon klar gemacht. Die Fotze von Polmont is n bisschen zu enthusiastisch dabei, und Billy zerrt ihn weg. Dozo hat dem seinen Kumpel in die Eier getreten [...] Aye, die warn's, lacht er, und wir bepissen uns alle vor Lachen. Die arme Sau liegt zusammengeklappt da, hält sich die Eier und guckt zitternd zu uns rauf. Carl zwinkert ihm zu, aber dieser Polmont geht hin und haut ihm mit dem Handrücken auf die Fressleiste. Dann verschwinden wir aus dem siffigen Scheißhaus wieder zurück in die Menge.
Kostprobe2 hat geschrieben:
Damals in den Sechzigern hatte es geheißen, LSD und Cannabis würden die Welt zerstören [...] Aber nicht LSD hatte Fabriken, Bergwerke und Werften dichtgemacht. Es hatte auch keine Gemeinden zerstört. Drogenmissbrauch schien das Symptom einer Krankheit zu sein, nicht die Krankheit selbst.
Ausführliche Rezension (Vorsicht!, enthält viele Spoiler)