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Citizen Nerd
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 Betreff des Beitrags: Re: Das Gesetz der Anziehung
BeitragVerfasst: Di Apr 07, 2009 15:51 
Schocutus von Borg hat geschrieben:
So definieren sich ja auch heute die meisten Wissenschaften. Die Sachen durchaus selbstständig hinterfragen und dabei einer rationalen Argumentation folgen. Das hat dann wenig mit Autismus oder Dogmatismus zu tun.

Mit einem Spaemann hab ich mich noch nicht beschäftigt, den Namen höre ich auch zum ersten Mal. Aber wer sich Philosoph nennt und einen "Gottesbeweis" antreten will, den kann man auch schlecht ernst nehmen. Das sagt ein Literaturkritiker dazu, der sich den Spaemann mal angesehen hat:

Erstens: Aus einem Interview ist bekannt, dass allein der Verleger aus offensichtlichen Gründen für die Betitelung "Der letzte Gottesbeweis" verantwortlich ist, daher distanziert sich Spaemann selbst von dieser Bezeichnung, die er sogar für falsch hält.
Zweitens: Statt irgendeinen Blogger herbeizuzitieren, der ein ganzes Buch mit einem Satz abzuspeisen sucht, könnte man sich vielleicht auch selbst eine Meinung bilden, zum Beispiel indem man sich diesen Vortrag von ihm durchliest. Aber ich ahne bereits ein Missverständnis: es ist nicht mein Anliegen, die philosophischen Arbeiten Spaemanns zu verteidigen oder ähnliches, ich habe ihn lediglich als Beispiel (!) erwähnt, da er zu den wenigen Philosophen gehört, die vermeintlich rationale Argumente für den Gottesglauben vertreten und diesen eben nicht allein als dogmatische Setzung akzeptieren.
Zitat:
Aber du, Lemieux, hast völlig Recht. Es ist schwer die richtigen Experten zu finden. Trotzdem hast auch du keine Alternative zum Konsensverfahren auf der Basis eines kritischen Rationalismus genannt. Solange man nichts besseres weiß, sollte man es also damit versuchen.

Ich habe weder behauptet, dass ich eine Alternative zum „Konsensverfahren“ anzubieten habe, noch glaube ich, dass ich „rummeckere“. Im Gegenteil, beide Aussagen von dir scheinen zu implizieren, man dürfe nur etwas kritisieren, wenn man eine Alternative parat habe, was natürlich schwachsinniger Dogmatismus wäre.
Zitat:
Hm.. ok.. kritisch rational denkende Menschen, die sich viel mit dieser Frage beschäftigt haben und diese mit einem kritisch rationalen Ansatz lösen sollen sind jämmerlich.. gut, wenn du das sagst.
Wie würdest du dich denn dieser Frage nähern? Wenn dir jetzt jemand nen Schockhalsband anlegt und dir sagt "Bring mir in einem Jahr eine gute Antwort auf die Frage, ob es einen Gott gibt oder du bist tot!".. wie würdest du da vorgehen, Lemieux? Rummeckern ist immer einfach aber worin siehst du die Alternative?

Zunächst mal ist die Voraussetzung deiner Frage etwas borniert. Zu glauben, die Philosophie wäre imstande, definitive Antworten auf existenzielle Fragen zu geben, zeugt doch bereits von mangelndem Verständnis. Durch die grundlegendsten erkenntnistheoretischen Argumente, kommt man unweigerlich zu dem Schluss, dass die Idee absolut sicheren Wissens eine Illusion ist. Es gibt rationale Argumente, es gibt den irrationalen persönlichen Glauben, was du für richtig zu halten hast, musst eben du für dich entscheiden, ob wir nun demokratisch abstimmen lassen, wie viele Wissenschaftler an die Existenz Gottes glauben, um den Konsens der Fragestellung zu messen, hat Null erkenntnistheoretischen Wert.


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 Betreff des Beitrags: Re: Das Gesetz der Anziehung
BeitragVerfasst: Di Apr 07, 2009 19:22 
Lemieux hat geschrieben:
Erstens: Aus einem Interview ist bekannt, dass allein der Verleger aus offensichtlichen Gründen für die Betitelung "Der letzte Gottesbeweis" verantwortlich ist, daher distanziert sich Spaemann selbst von dieser Bezeichnung, die er sogar für falsch hält.

Sowas, der hat das hinter dem Rücken von Spaemann gemacht? Unverschämtheit..
Dann wird dieser Artikel mit dem Titel "Der Gottesbeweis" bei Welt Online vermutlich von einem dreisten Hochstapler verfasst worden sein, der sich als Robert Spaemann ausgibt.. oder die Welt-Redaktion hat den Titel verändert.. böse Menschen.

Lemieux hat geschrieben:
Zweitens: Statt irgendeinen Blogger herbeizuzitieren, der ein ganzes Buch mit einem Satz abzuspeisen sucht, könnte man sich vielleicht auch selbst eine Meinung bilden, zum Beispiel indem man sich diesen Vortrag von ihm durchliest.

Genau, ich dachte auch es reicht nicht eine Meinung dazu zu lesen. Daher hab ich ein wenig weiter "geforscht" und sein so genanntes "Buch" ist mehr ein Essay mit 90 Seiten von Spaemann und sein "Gottesbeweis" umfasst nur wenige Zeilen. Der ist im übrigen mehr als lächerlich. Eine !grammatikalische" Begründung für eine Existenz Gottes. Oder um andere bornierte Würmer zu zitieren:
Zitat:
Unbefriedigende Beweisführung
Die entscheidende Frage lautet: Warum "müssen" wir ein Bewusstsein denken, in dem alles aufgehoben ist? Wie ist das gemeint? Eine Art kollektives Erinnerungsdepot mit Gott als Oberbibliothekar? Oder ein kafkaesker Gesetzeshüter, der für das "jüngste Gericht" Beweismittel sammelt?

Zitat:
Gott! Ja, ob das nicht doch mehr Sophistik als wahre Beweiskraft ist? Beweis bedingt Nachprüfbarkeit! Wie prüfe ich denn allein aus der ratio heraus das ewige, absolute Bewußtsein nach? Taugt das Futur 2 allein wirklich zum allumfassenden, nicht mehr angreifbaren "letzten" Existenzbeweis? Warum hindert es denn "zwingend" das Schwinden der Erinnerung?

Zitat:
Die Frage, ob Wahrheit dabei überhaupt ewig ist, ist außerdem wohl kaum zu beantworten, weil man den Begriff Wahrheit kaum absolut definieren kann. Was für einen Sinn macht es, von Wahrheit zu sprechen, wenn sich unser Universum irgendwann aufgelöst hat, implodiert oder verdampft ist? Genau wie für unseren Begriff “Zeit” haben wir keine Vorstellung davon, wie “Wahrheit” jenseits der Grenzen unseres Universums definiert sein könnte. Wieder: Spaemann will, dass Wahrheit ewig ist, aber der Wunsch allein macht sie nicht ewig. Er kann auch wollen, dass außerhalb unseres Universums seine Armbanduhr weiter tickt, das wäre nicht weniger (aber immer noch absolut) unsinnig. Die zwei Behauptungen, auf die er seinen Beweis stellt, sind unbelegte Wunschvorstellungen, welche die Folgerung schon voraussetzen müssen.


Ich denke nicht, dass man sich mit Spaemann ernsthaft auseinandersetzen muss. Das sollte man mit einem Berater des Papstes eh nicht. Oh, wir borniert. Aber wenigstens darf ich Kondome benutzen.

Lemieux hat geschrieben:
Aber ich ahne bereits ein Missverständnis: es ist nicht mein Anliegen, die philosophischen Arbeiten Spaemanns zu verteidigen oder ähnliches, ich habe ihn lediglich als Beispiel (!) erwähnt, da er zu den wenigen Philosophen gehört, die vermeintlich rationale Argumente für den Gottesglauben vertreten und diesen eben nicht allein als dogmatische Setzung akzeptieren.

Den kann man auch nicht verteidigen. Seine Argumentation ist mit Betonung vermeintlich rational und als Katholik hat er Dogmen schon mit der Muttermilch aufgezogen. Wie kann ein ordinierter katholischer Priester und Papst-Berater von Dogmen frei sein? :D

Lemieux hat geschrieben:
Ich habe weder behauptet, dass ich eine Alternative zum „Konsensverfahren“ anzubieten habe, noch glaube ich, dass ich „rummeckere“. Im Gegenteil, beide Aussagen von dir scheinen zu implizieren, man dürfe nur etwas kritisieren, wenn man eine Alternative parat habe, was natürlich schwachsinniger Dogmatismus wäre.

Hehe, wir sind hier nicht bei einer Restaurantkritik. Vielleicht hast du ja den Rest dieser Diskussion mitbekommen und dass es um Formen der Wahrnehmung der Wirklichkeit geht. Und um die Definition von Wirklichkeit. Wenn du jetzt kommst und sagst "Das so zu sehen ist doof!" dann ist das dein gutes Recht. Wenn du das aber tust, ohne eine Alternative anzubieten, dann ist das nicht ernstzunehmen. Du gehst doch auch nicht zur Nato Vollversammlung sagst "Krieg ist doof!". Ja, ich messe deine Kritik daran, welche Alternativen du anbietest. Denn wenn du keine hast, ist deine Kritik nichts wert. So sieht es aus. Dogmatisch.

Lemieux hat geschrieben:
Zunächst mal ist die Voraussetzung deiner Frage etwas borniert. Zu glauben, die Philosophie wäre imstande, definitive Antworten auf existenzielle Fragen zu geben, zeugt doch bereits von mangelndem Verständnis. Durch die grundlegendsten erkenntnistheoretischen Argumente, kommt man unweigerlich zu dem Schluss, dass die Idee absolut sicheren Wissens eine Illusion ist.

Leicht am Thema vorbei. Es geht hier weder um die Beantwortung existenzieller Fragen (zu denen die Gottesfrage übrigens nicht gehört) noch um die Gewinnung sicheren Wissens. Wie kommst du denn darauf? Es geht hier um die beste Möglichkeit zur Erfassung von Wirklichkeit. Wir suchen das Fenster, das am wenigsten verdreckt ist und durch das wir hinaus schaun wollen.

Lemieux hat geschrieben:
Es gibt rationale Argumente, es gibt den irrationalen persönlichen Glauben, was du für richtig zu halten hast, musst eben du für dich entscheiden, ob wir nun demokratisch abstimmen lassen, wie viele Wissenschaftler an die Existenz Gottes glauben, um den Konsens der Fragestellung zu messen, hat Null erkenntnistheoretischen Wert.

In anderen Worten: Wir können zum Erkenntnisgewinn auf Wissenschaftler verzichten und wir können auf deren rationale Argumentation verzichten.

Alles klar. Ich glaube ich hab jetzt verstanden, was du zu dieser Diskussion beitragen willst und kannst. Danke!

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 Betreff des Beitrags: Re: Das Gesetz der Anziehung
BeitragVerfasst: Di Apr 07, 2009 20:11 
Schocutus von Borg hat geschrieben:
Genau, ich dachte auch es reicht nicht eine Meinung dazu zu lesen. Daher hab ich ein wenig weiter "geforscht" und sein so genanntes "Buch" ist mehr ein Essay mit 90 Seiten von Spaemann und sein "Gottesbeweis" umfasst nur wenige Zeilen. Der ist im übrigen mehr als lächerlich. Eine !grammatikalische" Begründung für eine Existenz Gottes. Oder um andere bornierte Würmer zu zitieren:

Ich schreibe jetzt zum dritten (!) Mal, dass ich Spaemann als Beispiel erwähnt habe, um zwei Standpunkte zu kontrastieren, ohne jeglichen Bezug auf die Inhalte seiner Position zu nehmen. Wieso kopierst du nun Amazon-Rezensionen? Wieso machst du dir Mühe nach Blogeinträgen zu googlen, in denen Spaemann kritisiert wird? Ich verstehe dich nicht, was machst du da? Was hat das mit mir zu tun?
Zitat:
Hehe, wir sind hier nicht bei einer Restaurantkritik. Vielleicht hast du ja den Rest dieser Diskussion mitbekommen und dass es um Formen der Wahrnehmung der Wirklichkeit geht. Und um die Definition von Wirklichkeit. Wenn du jetzt kommst und sagst "Das so zu sehen ist doof!" dann ist das dein gutes Recht. Wenn du das aber tust, ohne eine Alternative anzubieten, dann ist das nicht ernstzunehmen. Du gehst doch auch nicht zur Nato Vollversammlung sagst "Krieg ist doof!". Ja, ich messe deine Kritik daran, welche Alternativen du anbietest. Denn wenn du keine hast, ist deine Kritik nichts wert. So sieht es aus. Dogmatisch.

Verstehe ich dich richtig: eine Kritik ist wertlos, wenn der Kritiker keine Alternative zum Kritisierten anzubieten hat? Das halte ich persönlich für eine gefährliche Einschränkung, aber mag sein, dass du der Ansicht bist. Aber was ist daran dogmatisch, eine Kritik ohne Alternative zu äußern?
Zitat:
Leicht am Thema vorbei. Es geht hier weder um die Beantwortung existenzieller Fragen (zu denen die Gottesfrage übrigens nicht gehört) noch um die Gewinnung sicheren Wissens. Wie kommst du denn darauf? Es geht hier um die beste Möglichkeit zur Erfassung von Wirklichkeit. Wir suchen das Fenster, das am wenigsten verdreckt ist und durch das wir hinaus schaun wollen.

Du hast doch gefragt, "Wie würdest du dich denn dieser Frage nähern?" und ich habe darauf geantwortet. Dass es dabei um die "beste Möglichkeit zur Erfassung von Wirklichkeit" geht, hast du nicht geschrieben, vielleicht hättest du dich klarer ausdrücken sollen, vielleicht habe ich dich falsch verstanden.
Zitat:
In anderen Worten: Wir können zum Erkenntnisgewinn auf Wissenschaftler verzichten und wir können auf deren rationale Argumentation verzichten.

Falsch, meine Aussage bezog sich ausdrücklich auf die Frage nach der Existenz Gottes. Dies ist keine wissenschaftliche Frage, daher habe ich mich gefragt, wieso Wissenschaftler also als Autorität zur Beantwortung dieser Frage herangezogen werden sollten.

Das wird hierzu wohl mein letzter Beitrag sein, die Diskussion wird nur noch um der Diskussion willen geführt und ist offenbar alles andere als konstruktiv.


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 Betreff des Beitrags: Re: Das Gesetz der Anziehung
BeitragVerfasst: Di Apr 07, 2009 20:39 
Lemieux hat geschrieben:
Ich schreibe jetzt zum dritten (!) Mal, dass ich Spaemann als Beispiel erwähnt habe, um zwei Standpunkte zu kontrastieren, ohne jeglichen Bezug auf die Inhalte seiner Position zu nehmen. Wieso kopierst du nun Amazon-Rezensionen? Wieso machst du dir Mühe nach Blogeinträgen zu googlen, in denen Spaemann kritisiert wird? Ich verstehe dich nicht, was machst du da? Was hat das mit mir zu tun?

1 Amazon-Rezension. Und zwar mit 5 Sternen, wenn ich mich recht erinnere. Sogar Freunde dieses Buchs nehmen es nicht so ganz ernst. Aber die Mühe hab ich mir gemacht, weil ich zum einen das Thema interessant finde und es zum anderen nicht hinnehmen wollte, dass du Spaemann als nicht-dogmatisierten Philosophen präsentiert hast. Da haben sich mir die Nackenhaare gesträubt. Vielleicht habe ich übertrieben.

Lemieux hat geschrieben:
Verstehe ich dich richtig: eine Kritik ist wertlos, wenn der Kritiker keine Alternative zum Kritisierten anzubieten hat? Das halte ich persönlich für eine gefährliche Einschränkung, aber mag sein, dass du der Ansicht bist. Aber was ist daran dogmatisch, eine Kritik ohne Alternative zu äußern?

Nein, nur in diesem speziellen Kontext. Wir wollen ja von A nach B kommen. Und wenn ich sage "Lass uns das Auto nehmen." und du antwortest "Nö, das Auto stinkt immer so." und es dabei belässt.. dann ist das eine überflüssige Kritik. Würdest du sagen "Nö, das Auto stinkt immer so, lass uns mit dem Fahrrad fahren!" dann könnte man eine Diskussion führen. Wenn eine Diskussion zu einem Ziel führen soll, dann muss man seinen Standpunkt neben Kritik auch durch Konstruktives definieren. Und das ist mein Dogma! Da bin ich dogmatisch.. ;)



Lemieux hat geschrieben:
Falsch, meine Aussage bezog sich ausdrücklich auf die Frage nach der Existenz Gottes. Dies ist keine wissenschaftliche Frage, daher habe ich mich gefragt, wieso Wissenschaftler also als Autorität zur Beantwortung dieser Frage herangezogen werden sollten.

Hm, ganz pragmatisch würde ich sagen, man sollte sich überhaupt nicht mit dieser Frage beschäftigten. Jedenfalls nicht mit dem Ziel eine wertvolle Erkenntnis darüber zu gewinnen. Aber darum geht es ja nicht. Mir geht es, und dabei beziehe ich mich auf das Thema und den Verlauf dieser gesamten Diskussion" um die generelle Erfassung von Wirklichkeit. In dem Fall angewendet auf die Frage nach Gott. Und dieses Beispiel hab ich nicht selbst gewählt. ;) Es ist umständlich und nicht gut zu diskutieren. Dennoch halte ich auch hier den kritisch rationalen Expertenkonsens für die beste aller (an sich schlechten) Möglichkeiten, sich dem Thema zu nähern.

Lemieux hat geschrieben:
Das wird hierzu wohl mein letzter Beitrag sein, die Diskussion wird nur noch um der Diskussion willen geführt und ist offenbar alles andere als konstruktiv.

Hm, du hast ja einige sehr sinnvolle Gedankengänge geäußert.. aber ich glaube wir hatten dabei nicht dieselben Grundfragen im Hinterkopf. Und ich werfe dir vor, Kritik ohne Alternativen zu bringen. Ich persönlich. Natürlich kannst du sowas machen.. aber ich mag es nicht. Da kommt man nicht wirklich vorran.

Wenn du noch Lust hast, können wir ja nochmal zun den Ausgangsfragen des Themas zurückkommen.

Wie erfasst man die Wirklichkeit am Besten?

Ich schlage dafür ein kritisch-rationales Konsensverfahren, durchgeführt von Experten (die nicht interessengeleitet, dogmatisiert oder ideologisiert: also unabhängig sind) für die jeweilige Frage, vor.

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 Betreff des Beitrags: Re: Das Gesetz der Anziehung
BeitragVerfasst: Di Apr 07, 2009 21:34 
Schocutus von Borg hat geschrieben:
Wie erfasst man die Wirklichkeit am Besten?

Ich schlage dafür ein kritisch-rationales Konsensverfahren, durchgeführt von Experten (die nicht interessengeleitet, dogmatisiert oder ideologisiert: also unabhängig sind) für die jeweilige Frage, vor.


Und genau diese wirst du nicht finden. Nirgens. Jeder Mensch dieser Erde hat irgendwo eine Ideologien und seine Dogmen, selbst dann, wenn er sich diesen nicht einmal bewusst ist. Und "nicht interessengeleitet" geht schonmal gar nicht, denn wie soll er zum "Experten" geworden sein, wenn er sich nicht für eben jenes Thema interessiert, zu dem du ihn zu Rate ziehen willst?
Wobei ich dein Auswahlverfahren für Experten sowieso irgendwie in Frage stelle. Denn jeder dahergelaufene Typ von der Straße könnte ein Experte für "die Wirklichkeit" sein, Berühmtheit oder gar ein Doktortitel sind kein Garant für Expertentum. Und was ist mit folgender Situation: Du hast dir deine 5 "Experten" rausgesucht, die dir im Konsens gesagt haben, dass die Wirklichkeit eine Scheibe Toast ist, auf der das Universum Samba tanzt (Mal ein wenig überdreht, damit es an der Beispielhaftigkeit keine Zweifel gibt) und du akzeptiest das als Wahrheit. Doch plötzlich kommt jemand anderes mit seinen 5 "Experten", die dann wiederum behaupten, in Wirklichkeit ist das Toast ein Schwarzbrot, und das Universum tanzt keinen Samba sondern Twist. Wem glaubst du jetzt? Und es bleibt nicht dabei, denn immer mehr Menschen suchen sich 5 Experten zusammen, die ihrer Meinung nach die Wahrheit identifizieren und verifizieren können. Übrig bleibt, dass jede Möglichkeit, die über dieses Konsensverfahren zustande kommt, immer nur eine Meinung von vielen widerspiegelt.
Meine Meinug ist: Die Wirklichkeit definiert sich aus dem, was wir - sowohl physisch als auch psychisch - zu erfassen in der Lage sind, und was wir schlussendlich daraus machen. Was zum Teil auch wieder beeinflusst, wie jeder andere, auch in Zukunft, erfassen und "daraus-machen" kann.

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 Betreff des Beitrags: Re: Das Gesetz der Anziehung
BeitragVerfasst: Di Apr 07, 2009 21:54 
Naja, es müssen ja nicht nur 5 Experten sein, das Mehrheitsverfahren basiert ja logischerweise auf der Mehrheit(der Experten).
Man sollte auch bedenken, dass nicht alle Menschen dieselbe Auffassungsgabe haben. Unter Studenten mag das schlüssig klingen, wenn man sich gegenseitig erzählt von wegen jeder sollte sich kritisch und unabhängig informieren und selbständig denken und was weiß ich nicht alles Vernünftiges. Vom Intellektuellen her liegen(sollten sie zumindest) Studenten aber über dem Durchschnitsmenschen und daher kann man das auch nicht einfach so übertragen. Abgesehen davon, dass die "Intellektuellen" allzu oft selbst irgendwelchen Konventionen folgen(und sich dabei womöglich noch rebellisch vorkommen), was das mit der Unabhängigkeit auch stark relativiert. Also, die Mehrheitsmeinung ist für jene wichtig, denen die Zeit oder die Fähigkeit fehlt, selbst zu einer Entscheidung zu kommen. Das hindert ja niemanden daran, sich Gedanken zu machen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Das Gesetz der Anziehung
BeitragVerfasst: Di Apr 07, 2009 22:35 
Urgazhi hat geschrieben:
Schocutus von Borg hat geschrieben:
Wie erfasst man die Wirklichkeit am Besten?

Ich schlage dafür ein kritisch-rationales Konsensverfahren, durchgeführt von Experten (die nicht interessengeleitet, dogmatisiert oder ideologisiert: also unabhängig sind) für die jeweilige Frage, vor.


Und genau diese wirst du nicht finden. Nirgens. Jeder Mensch dieser Erde hat irgendwo eine Ideologien und seine Dogmen, selbst dann, wenn er sich diesen nicht einmal bewusst ist. Und "nicht interessengeleitet" geht schonmal gar nicht, denn wie soll er zum "Experten" geworden sein, wenn er sich nicht für eben jenes Thema interessiert, zu dem du ihn zu Rate ziehen willst?

Naja, ich meine ja nicht, das diese Experten keimfrei sein können. Das gibts natürlich nicht. Aber ein Ernährungswissenschaftler sollte seinen Gehaltsscheck nicht unbedingt von Mc Donalds kriegen, ein Verfassungsrichter sollte nicht nach der Scharia streben und ob ein NS-Rassenforscher so ganz unbefangen war, wage ich auch zu bezweifeln. Man sollte eben möglichst unvoreingenommene Menschen finden. Du hast natürlich recht, dass man nie die perfekten Leute findet. Aber genau aus dem Grund ist ja ein Konsens notwendig. Wenn jeder Experte auch nur 2 Prozent einer Sache erfasst, dann erfassen 50 Experten vielleicht das Ganze. Oder 100 oder 1000. Im Grunde meine ich ja einen wissenschaftlichen Diskurs, wie er heute in den meisten Wissenschaften auch geführt wird. Auch dort zumeist auf kritisch-rationaler Basis. Jedenfalls seit Popper. http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Popper

Urgazhi hat geschrieben:
Wobei ich dein Auswahlverfahren für Experten sowieso irgendwie in Frage stelle. Denn jeder dahergelaufene Typ von der Straße könnte ein Experte für "die Wirklichkeit" sein, Berühmtheit oder gar ein Doktortitel sind kein Garant für Expertentum.

Ich hab doch noch gar kein Verfahren für die Auswahl genannt. Nur Kriterien. :)

Urgazhi hat geschrieben:
Und was ist mit folgender Situation: Du hast dir deine 5 "Experten" rausgesucht, die dir im Konsens gesagt haben, dass die Wirklichkeit eine Scheibe Toast ist, auf der das Universum Samba tanzt (Mal ein wenig überdreht, damit es an der Beispielhaftigkeit keine Zweifel gibt) und du akzeptiest das als Wahrheit. Doch plötzlich kommt jemand anderes mit seinen 5 "Experten", die dann wiederum behaupten, in Wirklichkeit ist das Toast ein Schwarzbrot, und das Universum tanzt keinen Samba sondern Twist. Wem glaubst du jetzt? Und es bleibt nicht dabei, denn immer mehr Menschen suchen sich 5 Experten zusammen, die ihrer Meinung nach die Wahrheit identifizieren und verifizieren können. Übrig bleibt, dass jede Möglichkeit, die über dieses Konsensverfahren zustande kommt, immer nur eine Meinung von vielen widerspiegelt.

Hm, ich glaube du hast mich nicht ganz verstanden. Es sollten weder genau 5 Experten sein, noch sollten die beliebig ausgewählt werden. Ein Verfahren zur Auswahl habe ich, wie gesagt, überhaupt nicht parat. Es sollten jedenfalls nicht irgendwelche Leute sein, die schonmal etwas von einer Sache gehört haben, sondern diejenigen mit den besten Qualifikationen. Und dann kann es auch nicht passieren, das so eine Versammlung mir jedes Mal ein anderes Ergebnis präsentiert. Anders gesagt, ich würde ja nicht irgendwelche Idioten von der Straße holen. Und ich würde auch berücksichtigen, dass es durchaus kontroverse Positionen (Toast/Schwarzbrot) gibt und dass diese sich zunächst miteinander auseinandersetzen sollten. Auch das geschieht ja heute in den meisten Wissenschaften.

Urgazhi hat geschrieben:
Meine Meinug ist: Die Wirklichkeit definiert sich aus dem, was wir - sowohl physisch als auch psychisch - zu erfassen in der Lage sind, und was wir schlussendlich daraus machen. Was zum Teil auch wieder beeinflusst, wie jeder andere, auch in Zukunft, erfassen und "daraus-machen" kann.

Hm.. dabei sehe ich zwei Probleme.
1. Problem: Man braucht gemeinsame Definitionen von dem was wirklich erscheint, um sich mit anderen Menschen auszutauschen (symbolischer Interaktionismus)
2. Problem: Die Erde ist eine Scheibe.

Gut, über das zweite Problem kann man streiten.. aber das erste ist wirklich von Bedeutung. Wir sind auf Sozialität angewiesen. Und dabei wiederum auf interpersonale Kommunikation. Daher sind wir auch gezwungen eine Wirklichkeit zu denken, die über unsere eigenen Sinneseindrücke hinaus geht. Das befähigt uns zur Empathie.

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