Review der US-Version
von Greg
Atlus
ist schon immer bekannt gewesen für ihren Hang zu aussergewöhnlichen
Spielen, und Thousand Arms bildet da keine Ausnahme. TA wurde
in Original vom RED Company entwickelt, welche sich schon seit
vielen Jahren mit einem Knaller nach dem anderen einen Namen gemacht
haben. So stammen die PC-Engine-Klassiker Bonk's Adventure &
Lords of Thunder von ihnen, aber auch Kult-Reihen wie Tengai Makyo
und nicht zuletzt Sakura Wars finden sich im Line-Up wieder.
Doch wieder zurück zu Thousand Arms. Mit den Arbeiten an
dem Spiel wurde schon 1995 begonnen, dazu wurden die einzelnen
Teilbereiche wie das Szenario, Charakterdesign oder die musikalische
Untermalung an jeweilige Top-Leute des Fachs übergeben. Dies
sieht man dem fertigen Endprodukt auch an, denn selten hat man
ein so liebevoll ausgearbeitetes Anime-RPG wie TA gesehen, dazu
kommt auch noch eine erstklassige englische Übersetzung in
Working Designs-Qualität.
Von Spielprinzip her verbindet TA klassisches Gameplay mit, zumindest
für westliche Spieler, innovativen Elementen wie einem 2D-Beat
'em Up-Kampfmodus & einer Dating Sim, in der ihr euch mit
den verschiedensten Mädels verabreden könnt. Ihr spielt
Meis Triumpf, einen Nachwuchs-"Spirit Blacksmith", der
sich nach einer Attacke auf sein Dorf in die weite Welt aufmacht
um ein guter Schmied zu werden. Doch stellt euch unter Schmied-Training
nicht jetzt stupides Kloppen auf einen Amboß vor, denn in
der Welt von TA gehört zum Schmieden neben einem guten Hammer
auch eine schöne Frau, die dem "Künstler"
mit ihrer geistigen Kraft zur Seite steht.
Dies liefert auch den Hintergrund für die vorhin angesprochene
Dating-Sim. Beim Schmieden reicht nämlich nicht nur die Anwesenheit
einer holden Dame, sondern die Güte des Endprodukts hängt
auch davon ab, wie gut ihr euch mit der Auserwählten versteht.
Eure Bindung zu den jeweiligen Damen (vorrangig eure eigenen Partymitglieder)
könnt ihr euch dann entweder durch hübsche Geschenke
"erkaufen", oder ihr ladet sie zum gemütlichen
Plausch ins örtliche Restraurant oder an anderweitige "romantische"
Orte ein. Die Dates laufen dann als Q & A-Spiel ab, in dem
das Mädel je nach Stimmung verschiedene Fragen an euch stellt
und ihr dann die Auswahl aus 2 Antwoten habt. Schafft ihe es dabei,
viele "richtige" Antworten in Folge abzugeben, belohnen
euch die Mädels mit einem Kuß und euer "Intimacy
Level" steigt,antwortet ihr aber verletzend, haben eure Partner
schon mitten im Rendevouz die Nase voll und verschwinden. Dabei
hängt das "Richtig" oder "Falsch" einer
Antwort von der Persönlichkleit eures Gegenüber ab,
was bei einem Mädel passend ist, macht bei dem anderen keinen
Eindruck. Wer noch nie vorher im Kontakt mit Dating Sims war,
wird sich ein wenig wundern, wie süchtig machend diese Spiele-Gattung
ist und ich verspreche euch, ihr werdet öfters mit schönen
Frauen in Bars rumhängen als euch eigentlich lieb ist. ;)
Kommen wir zur technischen Umsetzung, wo es neben viel Licht leider
auch ein wenig Schatten gibt. Die grafische Umgebung besteht nach
dem Vorbild von Xenogears & Grandia aus einem frei drehbaren
Polygonhintergrund, welcher von Bitmap-Figuren bevölkert
wird. Besticht die Polygon-Umgebung noch durch saubere Verarbeitung
und viele Details, fallen die In-Game Figuren doch sehr ab, die
eigenartigen SD-Charaktere mit den Ballonköpfen machen beim
ersten Anspielen keinen sonderlich guten Eindruck und schrecken
einige vielleicht sogar ab, nach einer (vielleicht etwas längeren
:) Eingewöhnungphase sticht euch das aber nicht mehr besonders
ins Auge. Für die hässlichen Figuren werdet ihr aber
mehr als Entschädigt, denn an vielen Stellen schwenkt die
Kamera kurz vom Geschehen weg, um die Charaktere dann als bilschirmgroße,
animierte Manga-Zeichnungen mit ertkalssiger und absolut lippensynchroner
Sprachausgabe zu präsentieren, technisch um Welten z.B. dem
vergleichbaren King of Fighters Kyo voraus. Das selbe erwartet
euch übrigens auch bei den Dates, wo die redefreudigen Manga-Schönheiten
das Herz jedes RPG'lers höhher springen lassen :). Zur Umgebung
sei noch gesagt, dass die Kameradrehung in den Kampfgebieten deaktiviert
wird und ihr mit einer vordefienieten Perspektive auskommen müsst,
wodurch z.B. absichtilich nicht einsehbare Stellen in den Levelaufbau
intergriet wurden. Doch damit enden die technsichen Besonderheiten
noch lange nicht.. .
Geratet ihr auf der Oberwelt oder in einem Kampfgebiet in ein
Gefecht, kriegt ihr wieder eine neue Optik zu sehen. Vor einem
ordentlich gemachten Polygon-Background präsentieren sich
Gegner & Party als 2D-Beat 'em Up-Sprites, die im Styling
und in der Animation durchaus mit Größen des Genres
wie Guilty Gear mithalten können. Doch nicht nur optisch
denkt man an einen 2D-Prügler, auch spielerisch wirken die
Auseinandersetzungen wie eine rundenbasierte Abart der beliebten
Klopper. Leider ist das Kampfsystem ein wenig misslungen, denn
auch wenn ihr zu dritt in einem Kampf antretet, so greift nur
der Vordermann aktiv ein, die anderen beiden stehen auf Abruf
bereit und helfen solange mit Zauber und Items aus. Auch ein Wechseln
während des Kampfes ist nicht direkt möglich, denn anstatt
ins hintere Glied zu rücken, macht sich der entsprechende
Charakter einfach aus dem Staub. Allzuviel Angst braucht ihr aber
nicht haben, denn der Schwierigkeitsgrad ist schon relativ Niedrig
angesetzt, den Game Over-Screen dürftet ihr eigentlich garnicht
zu Gesicht bekommen. Die Soundkulisse ist gut gelungen, neben
netten Melodien erwatet euch 1A-Sprachausgabe und ein Hammer-Titelsong
der japanischen Pop-Sängerin Ayumi Hamasaki, unbedingt in
den Track mal reinhören.
Nach soviel technischem Geschwafel kommt jetzt endlich mal das
Gameplay dran. Wie gesagt ist Thousand Arms ein traditionelles
Rollenspiel mit Gewichtung auf die Geschichte, was aber nicht
bedeuten soll, das ausladende Dungeon-Ausflüge und viele
Kämpfe unter den Tisch fallen. Besonders wer humorvolle Spiele
wie Tales of Destiny mag und dabei noch einen erotischen Unterton
dabei haben will, ist genau an der Richtigen Adresse, denn schon
alleine Meis mach gestandenen Lustbolzen wie Ryo Saeba oder Muten
Roshi starke Konkurrenz. Dazu kommen eben Innovationen wie die
Dating Sim oder das Kampfsystem, und schwupps gibt es einen weiteren
Musskauf. Und dabei darf man nicht die superbe Umsetzung der Atlus-Mannen
vergessen, denn selten hat man eine so gute Sprachausgabe gehört
& witzige Texte gelesen. Ähnlich wie Working Designs
bei ihrem Magic Knight Rayearth wurde sogar an der Technik und
der Spielbalance (weniger & härtere Kämpfe) gefeilt,
wer sich Thousand Arms also nicht ins Regal stellt, ist selber
schuld.
Fazit : Fazit : Traditionelles Rollenspiel mit guter bis
sehr guter Grafik und nettem Sound. Dank der witzigen Geschichte,
einer vollwertigen Dating Sim sowie einem innovativen Kampfsystem
werden viele Stunden Spielspaß garantiert, dazu kommt eine
erstklassige US-Umsetzung. Spieldauer zwischen 30 & 40 Stunden.
Grafik
Sound
Spielspaß