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Review der US-Version

 
von Greg

Als Brave Fencer Musashinden Anfang 1998 in Japan erschien, gab es für viele Spieler kein Halten mehr und BFM ging 100.000-fach über die Ladentische. Dies lag aber weniger am Spiel selber, sondern an der beigelegten, spielbaren Final Fantasy VIII-Demo. Ein paar Monate später wiederholte sich das Spielchen in den USA, als die US-Version von Brave Fencer Musashi (Achtung : neuer Name) inkl. der übersetzten FF8-Demo erschien. Es mag vielleicht ein wenig so ausgesehen haben, als wollte Square mit der Demo hohe Verkaufszahlen für ein eigentlich nicht so überragendes Spiel sichern, aber dem ist nicht so, denn BFM kann in allen Bereichen auch selbst überzeugen.

Brave Fencer Musashi ist in erster Linie als ein Action-Adventure ala Zelda ausgelegt. Was zu Beginn noch nach einem 3D-Action Game aussieht , entwickelt sich dank vieler Rätsel und Geheimnisse zu einem ausladenden Abenteuer-Spaß. Ihr steuert den blauhaarigen Musashi, der aus einer Paralellwelt herbeigerufen wurde, um das Königreich Allucaneet (sprich : All you can eat) gegen die Übergriffe des verfeindeten Thristquencher-Empire zu schützen. Dazu "darf" er das legendäre Schwert Lumina aus seinem Versteck holen, welches Musashi unbedingt bei seiner Mission braucht, was uns auch gleich in das Spiel hineinbringt. Ihr macht euch auf der Beschaffungsmission mit Musashis' Grundfähigkeiten vertraut, so kann er springen, schwere Gegenstände verschieben, und das wichtigste, per Schwertwurf seinen Gegnern ihre Spezial-Fähigkeiten enziehen und sie selber einsetzen. So könnt ihr dann per Maschinengewehr ballern, eure Gegner lähmen, per Pogo-Sprung unpassierbares Gebiet überwinden usw. Habt ihr Lumina an euch gebracht, dann beginnt erst das richtige Spiel, und alle Spiel-Elemente werden freigeschaltet .

Das wohl interessanteste Feature ist die im Spiel implementierte Uhr, die über das ganze Spiel kontinuierlich läuft. Musashi wird mit zunehmender Spieldauer immer müder, und muss sich nach ein paar (In Game-)Stunden aufs Ohr legen, um wieder fit zu sein. Dazu geht er für ein Nickerchen in das örtliche Hotel, oder legt sich an einem ruhigen Örtchen mitten im Kampfgebiert hin. Ausserdem hat die Uhr auch Einfluss auf seine Umgebung und einige Rätsel. Die Bewohner von Schloss Allucaneet und dem benachbarten Dorf richten sich nach ihrem eigenen Tagesablauf, so haben z.B. Geschäfte vordefinierte Öffnungszeiten und die Bauern bestellen jeden Tag zwischen 5 und 7 Uhr ihr Feld. Die fortlaufende Zeit verlangt zu Beginn etwas an Umgewöhnung im Vergleich zu normalen Action-Adventures und ähnlichen, aber in der Hinsicht simpler gestalteten Games (wie Zelda 64), aber habt ihr euch erstmal an den Rhytmus gewöhnt, habt ihr kein Problem mehr damit. Erwähnenswert sind ebenfalls die verschiedenen Magien, die per Lumina im Laufe des Spieles erlernt werden können. Die haben nämlich nicht nur Einfluss auf die Gegner, sondern können auch oft an bestimmten Stellen im Spiel weiterhelfen. Als eine Art Side-Story sind über die ganze BFM-Welt knapp über 30 Dorfbewohner verteilt, die vom Thirstquencher-Empire entführt und in sogenannte Bincho-Fields eingeschlossen wurden. Wenn Musashi einen befreit, steigt sein Magie-Level und die jeweilige Person überreicht euch eventuell noch einen Bonus in Form von Special-Moves, Infos oder Items .

Ein paar Worte zur technischen Umsetzung. Die Grafik ist komplett aus Polygonen gemacht, und sieht recht ordentlich aus, ohne aber irgendwelche Bäume auszureissen. Die Charaktere wurden im SD-Format gestaltet und sehen ein wenig unproportional aus, dafür gibt es aber schöne Dialog-Portaits zu bewundern. Ausserhalb der Dungeons könnt ihr die Grafik komplett in jede Richtung drehen, um einen besseren Überblick zu erhalten, in den Kampfgebieten werdet ihr oft von einer besonderen Ansicht überrascht, die sich auch stark auf das Gameplay auswirkt (so könnt ihr den örtlichen Dampfreaktor Nebulus-like wie eine drehende Spindel besteigen). Specials und Zwischenbosse wurden teils sehr aufwendig gestaltet. Die Musik ist gut gelungen, von beruhigenden Klängen in der Nacht bis zu aufmunternden Tracks in den Kampfgebieten ist viel Abwechslung vorhanden. Auf Render-Videos wurde größtenteils verzichtet, dafür blieb genug Platz, um alle wichtigen Dialoge mit einer gut gelungenen Sprachausgabe zu versehen (so hat z.B. ein Bösewicht der Thirsquenchers einen merkwürdig klingenden "deutschen" Akzent verpasst bekommen) .

Insgesamt gesehen ist Brave Fencer Musashi gut gelungen. Die Locations sind aufwendig gestaltet und mit sehr vielen Kopfnüssen gespickt, der kontinuierliche Zeitablauf sorgt für eine innovative Note. Die Story mag nicht die komplexeste sein, dafür ist sie sehr humorvoll und hat trotzdem ein paar tolle Wendungen zu bieten. Dazu kommen die mit die besten Zwischenbosse, die man bis zum Erscheinen von Zelda 64 in einem Action-Adventure gesehen hat. Das einzige was zu beeanstanden wäre ist die mit knapp 16 Stunden zu kurze Spielzeit, bis ihr alle Geheimnisse entdeckt habt könnt ihr aber noch ein paar Stunden draufrechenen . Der inoffizielle Nachfolger Threads of Fate erschien knapp 2 Jahre in den Staaten, konnte spielerisch aber nicht an Musashi heranreichen.

  Fazit : Tolles Action-Adventure von Square, welches dank ordentlicher Technik und innovativem Spieldesign überzeugen kann. Auch wenn die Spielzeit etwas gering ausgefallen ist, so kann man Brave Fencer Musashi jedem abenteuerlustigen PSX-Spieler ans Herz legen, alleine schon wegen der witzigen Story. Die Spieldauer reicht von 16 bis über 20 Stunden.


Grafik       

Sound      

Spielspaß