Review der US-Version
von Greg
Chrono
Trigger war das erste Rollenspiel Squares', nachdem sie ein Jahr
zuvor mit Final Fantasy VI (FF3 US) ein Meisterwerk ohne Gleichen
abgeliefert hatten. Damit das Folgewerk angesichts dieses Klassikers
nicht im Mittelmaß untergeht, brachte Square die besten
Leute im japanischen Videogamebusiness zusammen. Zum Entwicklerteam
stießen neben den Final Fantasy-Team die Konkurrenten von
Enix (Dragon Quest) dazu, für das Charakterdesign wurde Akira
Toriyama, weltberühmt für seine Dragonball-Serie, verpflichtet
und für die Komposition des Soundtracks war Yasunori Mitsuda
zuständig, der ein paar Jahre später mit dem Xenogears-Soundtrack
den wohl besten Rollenspiel-Score aller Zeiten schuf.
Wer
nun dachte, dass bei soviel Kreativpower kein gutes Ergebnis zustandekommt,
wurde spätestens mit dem US-Release eines besseren belehrt,
denn mit Chrono Trigger hat Square ein ebenbürtiges Gegenstück
zu Final Fantasy VI hingelegt. Optisch & akustisch hat das
CT-Team das letzte aus dem Super Nintendo herausgeholt. Selten
hat man auf dem SNES eine so detaillierte und farbenfrohe Grafik
gesehen, ein Ruckeln ist nicht auszumachen, und machmal beschleunigt
das Scrolling in für nicht für möglich gehaltenen
Geschwindigkeiten. Die Charaktere & die Gegner sehen so hochwertig
gezeichnet aus, dass man gleich Toriyamas Hadschrift wiedererkennt
(Toriyama ist einer meiner Lieblings-Mangaka). Dazu wird man von
Mitsudas' Kompositionen geradezu umschmeichelt.
Bei all der superben Technik steht aber auch das Gameplay nicht
hintenan. Um den rollenspieltypischen Spielablauf mit lauter Monsterkämpfen
und Dungeon-Erkunden aufzulockern, wurde der Faktor Zeit hinzugefügt
. Die Welt von Chrono Trigger kann in über 6 verschiedenen
Zeitperioden, von der Urzeit über das Mittelalter bishin
zur fernen Zukunft, erkundet werden, die alle geschickt durch
die oberaffensuperdupergeniale (dies ist noch untertrieben) Story
miteinader verwoben werden. Neben der extremen Abwechslung hat
dies auch zu Folge, dass tonnenweise Geheimnisse auf ihre Entdeckung
warten. Dazu kommt ein innovatives, rundenbasiertes ATB-Kampfsystem
ohne seperaten Kampfbildschirm, dass mit tollen Effekten und einer
Menge an Kombinationsattacken aufwartet. Um den Anreiz auf mehrfaches
Durchspielen zu erhöhen, haben die Programmierer ca. 10 grundverschiedene
Abspänne integriert. Ab einer bestimmten Stelle im Spiel
steht es einem frei, wann man dem Endgegner gegenübertritt.
Je nach getanen (oder nicht getanen) Aktionen bekommt man oft
einen neuen Abspann zu sehen .
Mit Chrono Trigger lieferten Square leider ihr letztes großes
SNES-Rollenspiel aus. In Japan bot man zwar noch mit dem Textadventure
'Radical Dreamers' eine Art Quasi-Fortsetzung exlusiv für
das Satellaview-System (ein Nintendo-eigenes Satelliten-Netzwerk)
zum download an, jedoch blieb das Satellaview und damit auch 'Radical
Dreamers' im fernen Osten. Wer Chrono Trigger auf dem SNES verpasst
hat, kann zum Glück wie schon bei Final Fantasy VI auf das
günstige PlayStation Remake zugreifen, welches 2002 endlich
auch in Deutschland auf den Markt kam. Die Fortsetzung Chrono
Cross blieb leider nur den japanischen und amerikanischen Spielern
vorbehalten.
Fazit : Chrono Trigger ist das beste SNES-Rollenspiel neben
Final Fantasy III US. Neben der besten 16 Bit-Grafik überhaupt
fesseln einen noch ein genialer Soundtrack, eine ausgearbeitete
Zeitreise-Storyline und die Aussicht auf über 10 Abspänne
vor dem Fernseher. Pro Durchgang (es wird nicht bei einem bleiben)
inverstiert man zwischen 25 und 40 Stunden.
Grafik
Sound
Spielspaß