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Review der US-Version

 
von Greg

  Mit Evolution erschien im Januar '99 in Japan das erste reinrassige Dreamcast-Rollenspiel , welches vom Programmierteam Sting für den kleinen Publisher ESP entwickelt wurde. Sting sind in Japan u.a. für das von Square veröffentlichte SNES-Renderabenteuer Treasure Hunter G bekannt. Nachdem im Oktober '99 schliesslich der DC auch in Europa auf den Markt kam, schnappte sich Ubi-Soft die hiesige Lizenz und versprach pünktlich zu Weihnachten eine Pal-Version. Leider wurde nichts daraus, und es dauerte schliesslich knappe 6 Monate mehr als angenommen, bis die (komplett in Englisch gehaltene) Europa-Fassung endlich in die Händler-Regale kam.

Da mit Evolution das RPG-Genre endlich den Sprung in die 128-Bit Generation geschafft hat, ist natürlich die Frage nach der technischen Qualität die wichtigste, jedoch erstmal ein paar Worte zum eigentlichen Spiel. Evolution ist ein Dungeon-RPG nach Machart von Diablo, mit zufallsgenerierten Kampfgebieten und einer eher im Hintergrund stehenden Geschichte. Ihr spielt als Mag Launcher , seines Zeichens Nachwuchsabenteurer und Familien-Oberhaupt der einst berühmten Launcher-Familie. Seit dem Verschwinden eures Vaters vor 3 Jahren hat sich aber ein beträchtlicher Schuldenberg angesammelt , den ihr nun langsam mit Expeditionen in unerforschte Ruinen wieder abarbeitet und nebenbei eure Fähigkeiten trainiert, dies fasst im großen und ganzen das Spielprinzip zusammen.

Eure Aufträge holt ihr euch in der örtlichen Niederlassung der "Society", eine Art Forscher-Vereinigung . Ihr sucht euch einen Dungeon euer Wahl aus (z.B. Wassertempel, High-Tech Turm ...), und macht euch nach Zusammenstellung euer Party und entsprechender Vorbereitung per Flugzeug auf den Weg. Eure Party beschränkt sich auf maximal 3 Mitglieder, neben Mag und seiner Freundin Linear, die meist zusammen losgehen, könnt ihr euch euren dritten Partner aussuchen.

In den Dungeons schliesslich streift ihr durch die wie erwähnt zufallsgenerierten Gänge, plündert eine Menge Schatztruhen und schlagt euch mit vielen Gegnern herum. Die Gegnerparties könnt ihr übrigens Grandia-like die ganze Zeit über sehen, euch bleibt oft die Wahl überlassen, ob ihr nun kämpfen wollt oder nicht. Schleicht ihr euch von hinten an , kriegt ihr im Kampf mehr Angriffe zugesprochen (der Kampfmodus ist übrigens rundenbasierte Standartware). Habt ihr eine Ebene durchsucht und den Ausgang gefunden, geht's es ab in nächste Stockwerk bis ihr euch schließlich zum Endboss durchgekämpft habt, der nachdem er erledigt ist das gesuchte Artefakt übriglässt. Von Ebene zu Ebene erhöht sich natürlich der Schwierigkeitsgrad, sprich mehr und härtere Gegner (die sich zudem eurem Level angleichen), aber auch die Items werden immer wertvoller . Geld gibt es übrigens keines von den Kämpfen, Bares bringt nur euer Forscherlohn und antike Gegenstände, die ihr in der Society verkaufen könnt. Nachdem ein Dungeon erledigt ist, folgen meist ein paar auflockernde Szenen, die die Rahmenstory weiterspinnen.

Kommen wir endlich zur Grafik. Verglichen mit den bekannten 32-Bit Polygonabenteuern sieht Evolution sehr sauber aus, die höhe Auflösung lässt Kanten verschwinden und dank der aufwendigen Anime-Texturen sehen Charas und Gegner fast wie gerendert aus. Die Polygonhintergründe brauchen sich von der Qualität her in keinster Weise von den Renderbackgrounds eines Final Fantasy VII verstecken, durch den 60 Hz-Mode bleibt das Geschehen die meiste Zeit über konstant flüssig auf 30 fps. Da die Dungeons bei jedem Betreten neu generiert werden, haben die Entwickler 2 bis 3 verschiedene Grafiksets pro Kerker spendiert, deren Bauteile automatisch aneinadergewürfelt werden. Die dadurch entstehenden Gänge sehen dann auch recht gut aus, aber architektonische Meisterwerke und so etwas wie Kurven ;) dürft ihr nicht erwarten. Jedenfalls zeigt die technische Umsetzung zeigt schon mal einen Ausblick auf die Fähigkeiten des Dreamcast und macht Appetit kommende Highlights wie Eternal Arcadia oder Grandia 2 . Die Sounduntermalung ist ordentlich, aber nicht herausragend.

Als Einstand in das in die 128-Bit Generation der Rollenspiele ist Evolution zwar durchaus gelungen, aber ein paar spielerische Defizite drücken dennoch auf die Spielspaßwertung . Technisch zeigt sich das Spiel jedenfalls von der ordentlichen Seite , leider wird für Fans von ausgefeilten Stories nur was am Rande geboten. Auch der ausdauerndste Kämpfer und Forscher wird irgendwann mal die Geduld (und wenn nicht sogar die Lust) in den weitläufigen Dungeons verlieren, besonders in den tiefsten / höchsten Ebenen erwarten euch einen Tick zu knackige Gegner und gemein arrangierte Bodenfallen . Dazu kommt auch noch, dass die Gesamtspielzeit mit 15 bis 20 Stunden etwas knapp ausgefallen ist. Insgesamt gesehen ist Evolution sicher noch kein Dreamcast-Kaufgrund für Rollenspieler (Gruß an Snoopy :) , am besten man nimmt sich ein paar Tage Zeit und leiht sich das Game aus der Videothek. In Japan kommt im übrigen bald die Fortsetzung auf den Markt.

  Fazit : Technisch ordentliches Dungeon-Rollenspiel mit knallig-knackigen Gegnern, aber eintönigem Spielverlauf. Zwar lockern kurze Story-Fetzen den Kerker-Alltag etwas auf, aber dies täuscht nicht darüber hinweg, dass man eigentlich immer nur das selbe macht. Spieldauer zwischen knapp 15 und 20 Spielstunden.


Grafik       

Sound      

Spielspaß