Review der PAL-Version
von Greg
Nachdem
Square (und damit auch Nintendo) weltweit mit Secret of Mana 2
Jahre zuvor einen riesigen Erfolg hatte, war das Verlangen nach
einem ebenso guten Nachfolger sehr groß. Square hatte aber
entschlossen, den offiziellen Nachfolger Seiken Desetsu 3 nur
in Japan zu veröffentlichen , denn für den restlichen
Markt hatten sie etwas anderes im Auge . Einige Zeit zuvor wurde
in den USA das erste Entwicklerstudio Squares' ausserhalb Japans
ins Leben gerufen, und deren erstes Projekt war es einen weiteren
Teil in der "Secret of"-Reihe zu machen, wobei dann
Secret of Evermore herauskam. Zwar blieb das eigentliche Gameplay
im großen und ganzen erhalten, auch das Ringmenü-System
wurde übernommen , doch in allen anderen Bereichen sah man
"Evermore" seine Entwicklung in Amerika an .
Die Grafik orientierte sich nicht an der japan-typischen, quietschbunten
Fantasy-Optik, sondern wirkte insgesamt gesehen düsterer,
was in Verbindung mit der schummrigen Musik und der Story für
ein ganz anderes Spiel-Erlebnis sorgte. Umgebung und Gegnern wurde
ein etwas ersthafterer Touch gegeben, so schlagt ihr euch mit
etwas "realistischeren" Monstern wie Dinos oder mutierten
Käfern herum, auch Ortschaften und die Kampfgebiete wirken
erwachsener als im inoffiziellen Vorgänger. Dies soll aber
nicht bedeuten, dass Secret of Evermore bierernst rüberkommt,
viele witzige Einlagen lockern den Spielablauf auf. Da Square
sich nicht nur auf den guten Namen verlassen wolle, wurden ein
paar Innovationen ins Spiel integriert .
Die Geschichte dreht sich um einen Jungen und seinen Hund, die
durch einen Unfall in die Steinzeit versetzt werden , und in der
Folgezeit auf ihrem Weg nach Hause durch viele verschiedene Zeitperioden
bewegen. Während der Junge jederzeit sein "ansprechedes"
Äußeres behält, verwandelt sich der Hund je nach
Zeitperiode , in der Steinzeit ist er z.B. ein Urzeit-Wolf, in
der Zukunft wiederum eine Blechkiste :). Mit dem Aussehen ändern
sich auch die Fähigkeiten des Hundes, der euch dann bei den
verschiedensten Rätsel zur Seite steht. Ein weiteres neues
Feature ist der Tauschhandel mit Gütern wie Pfeilspitzen
oder Reis, die je nach Ort und Zeit verschieden viel Wert sind
und bei Händlern gegen besondere Items oder Dienste eingetauscht
werden können .
Ansonsten spielt sich Evermore wie das 2 Jahre ältere Vorbild,
bis auf den etwas höheren Schwierigkeitsgrad . Der westliche
Einfluß steht dem Spiel gut zu Gesicht und ist mal was neues
im Vergleich zum japanischen Fantasy-Einheitsbrei. Zwar könnt
ihr nur noch alleine in den Kampf ziehen (die Mehr-Spieler Unterstüzung
fiel weg), dafür gibt es keine Probleme mit der Steuerung
mehr , da sich die Party auf die beiden vorhin beschriebenen Charaktere
beschränkt und so ein Hängenbleiben an Hindernissen
so gut wie nicht mehr vorkommt . Die Übersetzung ist relativ
ordentlich ausgefallen, wenigstens ist die ein wenig besser gelungen
als bei Secret of Mana. Wer besagten Titel gerne gespielt hat,
kommt an Secret of Evermore nicht vorbei , ausserdem sollte beide
inzw. zum Grundequipment jedes SNES-Rollenspielers gehören
.
Fazit : Innovatives Action-Adventure , basierend auf dem
Secret of Mana-Spielsystem und mit vielen eigenständigen
Elementen. Da es komplett in den USA entstanden ist, erwartet
euch eine neuartige Optik und Storyline. Trotz des etwas höheren
Schwierigkeitsgrades nicht nur für SOM-Fans ein Muß.
Spieldauer zwischen 18 und 22 Stunden .
Grafik
Sound
Spielspaß