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Review der US-Version

 
von Greg


Tales of Destiny ist der PlayStation-Nachfolger des in Japan erfolgreichen SNES-Rollenspiels Tales of Phantasia , welches vor kurzem ein bisher nur den Japanern vorbehaltenes Remake auf der PSX erlebte. Da namco eher für actionorientiere Renn- und Prügelspiele wie Ridge Racer und Tekken bekannt ist, überrascht es doch ein wenig, das sie gleich so eine exzellente RPG-Reihe auf die Beine gestellt haben. Technisch orientiert sich Tales of Destiny an die klassischen Field-RPGs wie Chrono Trigger, Lunar oder Suikoden. Wem diese Titel Spaß gemacht haben, der wird auch ToD ins Herz schließen.

Grafisch macht Tales of Destiny da weiter, wo der Vorgänger aufgehört hat. Die Charaktere werden durchgehend als Kopffüßler dargestellt, nur in den (leider nur spärlich gesäten) Anime-Sequenzen zeigen sie sich von ihrer besten Seite. Die Grafik mag zwar veraltet wirken , ist aber sehr detailliert und abwechslungsreich dargestellt. In den zahlreichen Häusern z.B. unterscheiden sich die verschieden Räume durch ihre Größe, Bodenbelag, Wandverkleidung, Bilder, Einrichtung u.s.w. und wirken so fast authentisch (in Gegensatz zu ähnlichen RPGs, die meist nur einen Raum pro Haus bieten). Trotz des Lobes für die Grafik in Gebieten oder Dungeons muss man aber namco einen Rüffel für die scheußliche Oberwelt erteilen. Die Worldmap wurde im Gegensatz zum Rest der Grafik nicht gezeichnet, sondern mit Polygonen erstellt. Leider sehen die Texturen sehr grob aus, so dass man sich nicht allzu wohlfühlt. Es wurde zwar durch die Polygone eine Art Kugeleffekt erreicht, durch den es so wirkt, als ob die Party sich auf einer echten Weltkugel bewegt, jedoch hätte man zugunsten einer besseren Darstellung darauf verzichten sollen. Das soll aber die restliche Grafik nicht in Mitleidenschaft ziehen. Soundtechnisch zeigt sich ToD ebenfalls abwechslungsreich, es werden über 100 verschiedene Titel geboten, obwohl einige von ihnen manchmal ein wenig aufdringlich wirken. Desweiteren finden sich im Spiel, obwohl keine eigentliche Sprachausgabe vorhanden ist, über 1400! verschiedene (japanische) Sprachsamples, die dann bei Kämpfen, Gesprächen, Zwischensequenzen u.s.w. ab und zu zum Einsatz kommen.

Wenn wir schon bei den Fights sind, dafür hat sich namco etwas besonderes einfallen lassen und verweist so auf ihre Action-Wurzeln . Die Kämpfe laufen in Echtzeit ab und wirken so wie 2D-Beat 'em Ups nach Art von Street Fighter 2 oder Fatal Fury. Dabei steuert ihr nur euren Hauptcharakter Stahn, die restlichen für den Kampf ausgewählten Party-Mitglieder werden vom Computer übernommen. Ihr könnt zwar ihnen recht präzise Anweisungen geben (z.B. Verteidigt euch, keine Specials benutzen, Rückzug u.s.w.), ab und zu hat man aber den Eindruck, das eure Kumpanen ein wenig träge reagieren, die Kämpfe selber kann man aber trotzdem nicht so leicht aus der Hand geben. Etwas nerviger scheint die wirklich hohe Gegnerfrequentierung zu sein. Da die Party (es wird meist nur der Hauptcharakter dargestellt) durch den Run-Button extrem schnell durch die Gegend flitzt, sind auch die Abstände zwischen 2 Fights recht kurz ausgefallen. Wenn man einen kleinen Vergleich mit z.B. FF7 anstellt, wo ich etwa 1000 Begegnungen bei 70 St. Spielzeit hatte, hat man bei ToD schon nach 20 St.. die Hälfte erreicht. Jedoch kann man sehr leicht fliehen (man wird nahezu kaum abgeblockt), wodurch sich dieser Umstand wieder erträglicher gestaltet.

Desweiteren finden sich im Spiel, wie z.B. bei Breath of Fire 3, eine Menge an verschiedenen Zwischenspielen wie Wettrennen, Blackjack oder ein Quiz, die den Heldenalltag ein wenig auflockern. Ebenfalls auffällig ist der Humor in ToD, bei vielen Zwischensequenzen und kleinen Details findet man immer etwas zu lachen. Ein Lob muss man namco für die vielen Optionen geben. Mann kann die Tastenbelegung, Fensterfarben u.s.w. den eigenen Bedürfnissen anpassen. Desweiteren kann man (endlich) die Vornamen der Charaktere zu jedem Zeitpunkt ändern, und es wurde von Anfang an ein vorzüglicher Music-Player eingebaut, mit Programmierung, Halleffekten u.s.w. , davon sollten sich andere RPG-Hersteller ein Scheibe abschneiden.

  Fazit : Trotz des mittlerweile fortgeschrittenen Alters ist Tales of Destiny immer noch ein handwerklich ordentliches und spaßiges Rollenspiel, welches dank seinem Humor und der charmanten Charakterisierung einen für Stunden vor der Konsole fesseln kann. Immerhin wurde bei ToD das einzige Mal in der "Tales of"-Reihe das Problem mit der grausig-schlechten Kollegen-KI angesprochen, aber dass zur Lösung dessen einfach der Schwierigkeitsgrad entfernt wurde, ist schon ein wenig frech ... nichtsdestrotz funktioniert das Spiel deswegen und ist und bleibt mein Favorit der Reihe.


Grafik       

Sound      

Spielspaß