Capcom
dürfte jedem Gaming-Fan ein Begriff sein, besonders die Fans
von Prügelspielen und Horror-Adventures verzehren sich fast
nach jedem neuen Produkt der Firma. Aber nicht nur in diesem Bereich
hat sich Capcom einen Namen gemacht, auch Jump & Run-Fans
und nicht zuletzt die Rollenspieler kommen auf ihre Kosten. 1979
war der Startschuss für das Unternehmen, welches in Japan
als Hersteller von "elektronischen Spielgeräten", sprich
Spielautomaten & Arcades gegründet wurde. Nach einigen
Achtungserfolgen in den Automatenhallen (wie z.B. dem weltbekannten
Ghost's & Goblins), wurde 1985 pünktlich zum Start
von Nintendos' NES eine Abteilung in den USA eröffnet, die
sich um die Vermarktung der künftigen Titel kümmern
sollte. Zwei ihrer langlebigsten Reihen wurden 1987 ins Leben
gerufen, zu einem startete Mega Man auf dem NES, und Fighting
Street legte in der Spielhalle den Grundstein zum Über-Prügler
Street Fighter 2.
Dieser
Titel (und die exzellente Super NES-Umsetzung) katapultierte
Capcom zu einem der erfolgreichsten Spiele-Hersteller der Welt,
diverse andere SNES-Marken festigten den guten Ruf der Firma,
aber ein gutes Rollenspiel warteten die Fans außerhalb
Japans' immer noch vergeblich. Ironischerweise sorgte Konkurrent
Square schliesslich für den Einstieg von Capcom ins RPG-Business,
indem sie 1993 die US-Lizenz für das Drachen-RPG Breath
of Fire erstanden. Capcom glaubte nicht an einen Erfolg
und wollte den Titel eigentlich nur in Japan belassen, aber
Breath of Fire wurde zum Sommerhit und spülte damit
viel Geld in die Kassen von Squaresoft.
Natürlich
blieb dies bei Capcom nicht unbemerkt, mit dem Release von Breath
of Fire II in Jahr 1995 bekannte man sich schliesslich zur
Reihe und vermarktete den Titel nicht nur in den USA selber,
sondern brachte ihn auch nach Europa, wo er (noch komplett in
Englisch) als eines der wenigen Rollenspiele nicht unter Nintendos'
Flagge auf den Markt kam. Leider ging ein wenig das Flair des
japanischen Originals' verloren, da sich Capcom ja diesmal selbst
um die Übersetzung der Texte kümmerte und viele Namen
im Vergleich zu Squares' Erstling abänderte, so daß
einiges an Wortspielen unter den Tisch fiel. Dies war aber nicht
weiter tragisch, denn Breath of Fire II war dennoch einer
der besten SNES-Titel.
Hielt
man einen weiteren Super-Erfolg wie zu den Street Fighter
2-Zeiten eigentlich für nicht wiederholbar, belehrte
Capcom die Kritiker eines Besseren und zauberte 1997 Resident
Evil auf der PlayStation aus dem Hut. Das 3D Action-Adventure
mit Zombie- & Splatter-Appeal setze das Konzept des Genre-Vaters
Alone in the Dark konsequent fort und machte damit eine
neue Spielegattung salonfähig, den Survival Horror. Das
Spiel vekaufte sich weltweit millionenfach und gilt neben Sqaures'
Final Fantasy VII als der System-Seller für Sony,
sogar in Deutschland brach das Horror-Fieber aus, denn die eigentlich
sichere Indizierung blieb aus. Weniger Glück hatten Capcom
und die deutschen Horror-Fanatiker 1998 bei der Fortsetzung,
die nur ein paar Wochen nach dem Release auf den Index kam.
Im selben Jahr gab er dafür mehr Grund zur Freude für
die Rollenspieler, denn die amerikanische und deutsche Version
von Breath of Fire 3 kam auf den Markt auf stellte eine
würdige Fortsetzung der beiden Klassiker dar...
Nach
Breath of Fire 3 wandte sich Capcom wieder dem Survival
Horror-Genre zu. Mit Dino Crisis spangen die Oberen der
Firma über ihren Schatten und liessen das Resident Evil-Team
um Horror-Guru Shinji Mikami ein komplett polygonales Spiel
entwickeln, welches den Konkurrenten Silent Hill von
Konami zumindest Optisch meilenweit hinter sich liess. Danach
kam aber wieder die bewährte Render-Kost dran, denn vor
dem Wechsel des Horror-Genres auf die nächste Konsolen-Generation
wurde mit Resident Evil Nemesis der dritte Teil der Zombie-Saga
auf den Markt gebracht. Die deutschen Fans hatten diesmal weniger
zum lachen, denn um einer weiteren Indizierung aus dem Weg zu
gehen, entschärhte Capcom das Game recht heftig, mehr dazu
im Review.
Was
folgt nun als nächstes? Mittlerweile ist (wie man am obigen
Review sieht :) endlich auch die US-Version von Breath of
Fire IV erschienen, welche sich locker den Titel als bestes
Capcom-RPG sichern konnte. Ebenfalls seit einiger Zeit erhältlich
ist der zum Shooter verkommene Nachfolger von Dino Crisis, den
ich bei Gelegenheit mal testen werde. Leider gibt es im RPG-Sektor
außer dem japanischen Episoden-RPG El Dorado Gate auf
dem Dreamcast nicht viel von Capcom zu berichten, denn anscheinend
wird wie ganze Manpower wieder in die anderen Sektoren eingesetzt.
So dürfen sich Horror-Adventure-Fans mit PS2 z.B. am kürzlich
in Japan erschienenen Samurai-Game Onimusha erfreuen,
ebenfalls in der Mache ist eine Special-Edition vom Dreamcast-Resi
Code Veronica. Wenn es wieder was neues gibt, dann wieder
an dieser Stelle oder im News-Bereich.