Konami
zählt zu den wichtigsten (und erfolgreichsten) Videogameherstellern
Japans. Schon in den 80'ern unterstützten sie sehr stark
das NES und brachten sehr viele Hits wie Metal Gear, Contra
& Castlevania heraus. Auch als Anfang der 90'er die
16-Bit Zeit mit dem Super Nintendo und dem Mega Drive anbrach
war Konami weiterhin sehr aktiv, Jump & Runs und Action-Kracher
gab es für beide Systeme zuhauf. Jedoch vermisste man als
Rollenspieler ausserhalb Japans ein vernünftiges RPG. Zwar
gab es für das Mega-CD solche Knaller wie Snatcher
von Metal Gear-Mastermind Hideo Kojima, aber dies schlug
eher in die Adventure-Sparte . Erst auf den 32-Bit Konsolen besannen
sich die Produzenten von Konami und führten sich mit Genso
Suikoden gleich mit einem Top-Spiel ins Genre ein...
Nach
Suikoden sollte mit Vandal Hearts auch ein exzellenter
Vertreter des Strategie-RPG Genres kurz darauf in den Handel
kommen. Gekrönt wurde dies von dem einzigen 32-Bit Auftritt
von Castlevania, welches mit einer Fülle an RPG-Elementen
enthielt. Konami veröffentlichte eigentlich immer recht
viel auch ausserhalb Japans, doch was Ende 1998 folgen sollte,
ist wohl eine der umstrittensten Sachen in der Videospiel-Welt
.
Konami
plante urspünglich, Importversionen ihres kommenden Knallers
Metal Gear Solid auch offiziell in Europa (sprich Deutschland)
zu vertreiben und endlich daran mitverdienen. Dabei muss man
verstehen, dass wenn man sich hierzulande Importe aus den USA
und Asien kauft, zwar das Geld immer noch an die jeweilige Firma
geht, aber die hiesige Niederlassung dafür Verluste verzeichnet,
da sich die Imporkäufer meist nicht noch extra mit der
Pal-Version eindecken. Konamis' Plan fand aber ein jähes
Ende, da der Vertrieb von Importen eigentlich verboten ist,
und von den Videogame-Firmen (außer Nintendo) bis zu einem
gewissen Grad toleriert wurde. Prompt drehte bei Konami seine
Meinung um 180° und verbot die Ausfuhr der US und Japan-Version
von MGS nach Europa.
Sony
gefiel das wohl so gut, dass sie ein paar Monate später
einen allgemeinen Importstop einführten, und so die Beschaffung
von NTSC-Games sehr schwer machte. Die Folge ist, dass heutzutage
nur noch kaum Importe über den normalen Handel hierzulande
zu beziehen sind und Importeure mit Razzien der GVU rechnen
müssen... ein absoluter Schwachsinn. Konami versprach den
verärgerten Kunden, die statt sich die US-Version zu holen
nun 6 Monate auf die deutsche Version von Metal Gear
warten mussten, eine perfekte Lokalisation, doch lest dazu im
MGS-Test näheres...
Im
Laufe von 1998 war Konami auch weiterhin aktiv auf dem Pal-Markt
, neben dem Horroradventure Silent Hill wurde vor allem
das N64 mit Abenteuer-Games wie Hybrid Heaven oder einer
neuen Castlevania-Episode bedacht. Im folgenden Jahr
war die Zeit für die Fortsetzungen ihrer erfolgreichen
Spiele gekommen (zumidest in den Staaten), sowohl von Suikoden
als auch Vandal Hearts kam ein zweiter Teil auf den Markt.
Besonders mit Suikoden 2 machte Konami allen RPGlern
eine Freuden, nicht umsonst gilt es als das beste Spiel des
Jahres. Pal-Versionen beider Titel kommen komplett lokalisiert
erst 2000 in die deutschen Geschäfte. Etwas früher
konnte man in Deutschland die Hände an Ronin Blade
legen, einem weiteren Horroradventure im Resident Evil-Stil.
Was
ist nun für die Zukunft geplant? Konami setzt in Japan
z.Z. auf ihre Musikspiele aus dem hauseigenen Bemani-Label und
konzentriert sich ansonsten hauptsächlich auf die 128-Bit
Konsolen Generation. Leider wird der Dreamcast wie von vielen
anderen Konzernen in PlayStation 2-Fieber etwas vernachlässigt,
laut Gerüchten sollten zwar neue Spiele aus den Castlevania-
und Metal Gear-Reihen erscheinen, aber liegen wohl auf
Eis. Was hingegen schon konkreter ist, ist ein weiterer Suikoden-Teil
für die PlayStation 2, endlich mal ein Kaufgrund für
Sonys' kränkelnde Multimedia-Maschine. ^_^ 2001 hingegen
wird zum Party-Jahr, denn dann stehen die offiziellen Fortsetzungen
zu Metal Gear Solid & Silent Hill an, die
beide je auf PS2 und Microsofts' X-Box erscheinen.