Final Fantasy Adventure
"Auf
dem Gipfes des Berges Illusia wächst seit ewigen Zeiten der
Mana-Baum, gespeist von der Energie der menschlichen Willenskraft.
Wenn die Gedanken der Menschen voller Liebe und Frieden sind, blüht
und gedeiht der Baum und spendet heilkräftiges Wasser. Suchen Hass
und Gewalt dagegen die Seelen heim, verdörrt der Baum und seinen
Wurzeln entfließen Ströme von Gift. Viele haben versucht, die
Macht von Mana für ihre Zwecke zu missbrauchen. Auch das
Königreich Vandol griff nach dem Mana-Baum - und wurde in einem
verzweifelten Krieg vernichtet. Schließlich versiegelten die
Gemmaritter, die Hüter Manas, den Baum in einem Schrein, der
niemals geöffnet werden sollte. Nun sucht das Königreich Glaive
unter dem Dunklen Herrscher das Land heim. Wieder ist der Mana-Baum
in Gefahr. Und wieder ist die Zeit für einen Helden
gekommen..."
"Final Fantasy Adventure" erschien 1991 unter dem Namen
"Mystic Quest" in Europa für den Gameboy und entstammt
nicht der "Final Fantasy"-Reihe, auch wenn der Name es
nahelegt. Das Spiel orientiert sich zwar in Grafik und einigen
inhaltlichen Elementen, wie Gegnern oder Waffen, an den "Final
Fantasy"-Spielen, ist aber kein reinrassiges RPG, sondern ein
RPG/Action-Adventure. "Final Fantasy Adventure" stellt
außerdem den ersten Teil der "Seiken Densetsu"-Reihe dar,
deren bekanntester Vertreter "Secret of Mana" (=Seiken
Densetsu 2) für das SNES ist. Wie später auch dieses Spiel, ist
"Final Fantasy Adventure" einer der großen
Popularitätsschube SQUARES in Europa zu verdanken. Das Spiel war
seinerzeit das erste Gameboy-Spiel überhaupt, das mit deutschen
Bildschirmtexten aufwarten konnte!
Das Genre von "Final Fantasy Adventure" zu beschreiben ist
schwer. Zum einen gibt es typische RPG-Elemente, wie
Charakterentwicklung, eine Unmenge an Waffen und Rüstungen und
sogar kleine Zwei-Mann-Parties, andererseits sind die Kämpfe
hauptsächlich action-orientiert. Dieser Genre-Mix verleiht dem
Spiel ein einzigartiges Flair und lässt es aus der Masse der
Gameboy-Actionadventures weit hervorstechen. In der
Charakterentwicklung hat der Spieler die Möglichkeit zu bestimmen,
welche Werte gesteigert werden sollen, was dem Replayfaktor des
Spiels zugute kommt. Insgesamt betrachtet lässt sich "Final
Fantasy Adventure" vom Gameplay her am ehesten zwischen den
"Final Fantasy"-RPGs und "Zelda" einordnen. Der
Schwierigkeitsgrad bewegt sich auf gemäßigtem Niveau und nimmt nur
gegen Ende des Spiels leicht zu.
Leitmotiv der "Seiken Densetsu"-Reihe ist die Legende um
Mana, eine geisterhafte Energie, die von lebenden Organismen erzeugt
wird und wiederum für deren Gedeihen notwendig ist. "Mana"
ist dem polynesischen Glauben entlehnt, in dem hiermit eine Kraft
gemeint ist, die aller Materie innewohnt und zu Zauberzwecken
benutzt werden kann. Die Story von "Final Fantasy
Adventure" bietet zunächst gediegene Fantasykost um einen
Helden im Kampf gegen einen übelwollenden Tyrannen, im späteren
Verlauf nimmt sie jedoch einige überraschende Wendungen, die den
Spieler besonders gegen Ende in einen unlösbaren Bann schlagen
werden, und gipfelt in einem absolut genialen Finale! Den direkten
Vergleich mit "Zelda IV" braucht "Final Fantasy
Adventure" in dieser Hinsicht nicht zu scheuen.
Positiv fällt auch die technische Umsetzung auf. Die detaillierte
Grafik ist für Gameboy-Verhältnisse Spitzenklasse. Einer der
größten Pluspunkte des Spiels ist aber der Sound! Die musikalische
Untermalung von "Final Fantasy Adventure", insbesondere
die "Boss Battle Themes", ist aus meiner Sicht das Beste,
was jemals aus den piepsenden Lautsprechern des Gameboys zu hören
war! Tatsächlich schafft es die Musik, für den Gameboy höchst
ungewöhnlich, eine stimmungsvolle Atmosphäre zu erzeugen.
Fazit
"Final Fantasy Adventure" ist wohl eines der
motivierendsten, unterhaltsamsten und einzigartigsten Games, die je
für den Gameboy erschienen sind! Wer es noch nicht hat, sollte es
sich dringendst besorgen! Da das Spiel auch in Deutschland released
wurde, müsste es sich auf Flohmärkten ohne größere Probleme
finden lassen.
Beitrag von: Phoenix
Down