Das 1990 für das Famicom
erschienene Final Fantasy III ist nicht
zu verwechseln mit Final Fantasy III auf
dem SNES; letzteres ist lediglich die
US-Version von Final Fantasy VI. Der
Teil, um den es in dieser Sektion geht,
ist nie in Europa oder den USA
veröffentlicht worden. Da einige Fans
die Texte und Menüs aber aus dem
Japanischen ins Englische übersetzt
haben, können wir heute über Emulatoren
wie z.B. NESticle nachholen, was uns
damals vorenthalten wurde.
Technisch war Final
Fantasy III seinen Vorgängern
ein ganzes Stück voraus. Die
farbenfrohe 8-bit-Grafik holte so
ziemlich alles aus dem NES
heraus; besonders die
Charaktersprites und
Monsterdesigns deuteten schon an,
was Square später auf dem Super
Nintendo anstellen würde. Der
Soundtrack ist exzellent gelungen
und dem des zweiten Teils weit
überlegen.
Die Story lässt zwar einen roten
Faden vermissen und ist nicht mit
der opernhaften Inszenierung der
späteren Teile zu vergleichen,
bietet aber originelle Locations
und auch schon einige witzige und
tragische Szenen. Die Welt weist
mehr Details auf und wirkt
lebendiger als in den ersten
beiden Teilen. So haben in Final
Fantasy III auch die Moogles
ihren ersten Auftritt. Die
Charaktere hingegen verfügen
weiterhin über Null
Persönlichkeit und bringen keine
individuellen
Hintergrundgeschichten mit.
Nach dem eher
Story-orientierten FF2 (hüstel)
bot das Gameplay von Final
Fantasy III deutlich mehr
Möglichkeiten zum
Charakter-Tuning. Ähnlich wie
später in Final Fantasy V konnte
man jedem Charakter einen Job
zuweisen, in dem er dann
Erfahrung sammelte. Die Auswahl
an Jobs und den damit verbundenen
Spezialfähigkeiten reicht zwar
nicht an den fünften Teil heran,
aber von den drei NES-Spielen
bietet Final Fantasy III das mit
Abstand abwechslungsreichste und
intelligenteste Gameplay. Zu den
originelleren Berufen gehören
Scholars (Gelehrte- checken die
Stärken und Schwächen der
Gegner), Vikings (schlagen mit
Äxten zu) und Thiefs (die hier
erstmals richtig stehlen
können).
Eine wichtige Neuerung im
Kampfsystem: Wenn ein Charakter
versucht, einen schon toten
Gegner zu schlagen, geht sein
Angriff nicht ins Leere, sondern
wird auf das nächste Monster
weitergeleitet
.